Unser Tagebuch

Die Aktionen des Kleine Herzen Hannover e.V.
2021
22.9.2021

“Kleine Herzen” leistet unschätzbare Hilfe

Professor Dr. Carlo Kallfelz würdigt großes Engagement des Vereins „Kleine Herzen Hannover“

Er gilt als einer der Begründer der Kinderkardiologie in Deutschland und hat das Bundesverdienstkreuz bekommen – kaum einer kennt sich so gut aus, wenn es um die Versorgung von Kindern mit Herzfehlern geht. Professor Dr. Carlo Kallfelz ist inzwischen 87 Jahre alt und Ehrenmitglied des Vereins „Kleine Herzen Hannover“. Anlässlich des 15jährigen Jubiläums der Initiative für herzkranke Kinder hat er in einem Interview das Engagement des Vereins als „unschätzbar“ gewürdigt. „Der Verein kümmert sich nicht nur um die herzkranken Kindern, sondern auch um die Ärzte und Pflegekräfte, die die Kinder betreuen“, sagt Professor Kallfelz. Dieser Ansatz sei völlig neu in Deutschland und der Verein konnte damit schon jetzt In allen Bereichen der Patientenversorgung großartige Erfolge erzielen. Mehr als zwei Millionen Euro wurden in den letzten 15 Jahren für die „Herzkinder“ der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an Spenden eingesammelt.

Er habe seine Amtsnachfolger in der MHH immer motiviert, die Arbeit des Vereins zu unterstützen, sagte Professor Kallfelz. „Im Laufe der Jahre entdeckte vor allem die Vereinsvorsitzende Ira Thorsting immer wieder Schwachpunkte hinsichtlich medizinischer und räumlicher Ausstattung“, erklärte der renommierte Herz-Spezialist. Als „ganz besonders wertvoll“ sieht er die vielfachen Ideen zur Verbesserung der oft seelisch und physisch belastenden Situation der Pflegekräfte und Ärzte auf der Intensivstation. Das daraus hervorgegangene Projekt der Schulung von „Krisenbegleitern“ bezeichnete er als „vorbildlich. Seit 2015 gibt es diese kostenlosen Kurse – mehr als 250.000 Euro hat „Kleine Herzen“ darin investiert. Die Idee dazu hatte Ira Thorsting selbst – ihr Verein wurde dafür bereits vom Bund, vom Land Niedersachsen, der Wirtschaft und auf regionaler Ebene mit Preisen ausgezeichnet.

Professor Dr. Carlo Kallfelz blickt auf eine lange Karriere als Herz-Spezialist zurück. 1960 startete er mit dem Aufbau einer Kinderkardiologie in Bonn und dann ab 1974 an der neu gegründeten MHH-Kinderklinik. Er gehörte zu den ersten Experten auf diesem Spezialgebiet in Deutschland. Seitdem habe sich auf diesem Gebiet viel getan, berichtete Professor Kallfelz. Mit jedem innovativen Schritt sei die Erkennung und Behandlung der Fehlbildungen erleichtert worden. Während früher in der Kinderkardiologie kaum zehn Prozent der Betroffenen das Erwachsenenalter erreichten, gelangten jetzt mehr als 90 Prozent der Patienten meist weit über das 18. Lebensjahr hinaus, und das fast immer bei guter Lebensqualität. Kein Bereich in der Medizin weise eine solch imposante Erfolgsgeschichte auf.

Das ehrenamtliche Engagement für die Herzkinder sorgt nunmehr seit 15 Jahren für immer bessere Arbeitsbedingungen in der MHH-Kinderklinik. So werden nicht nur Krisenbegleiter ausgebildet – der Verein finanziert zudem einen Dolmetscher-Service, eine Kunst- und Musik-Therapie sowie verschiedene Kurse zur Verbesserung der Kommunikation. Auch die räumlichen Bedingungen wurden auf allen Ebenen erheblich verbessert. Zum Jubiläum wünscht Professor Kallfelz dem Verein „Kleine Herzen Hannover“ weiter den bisher bewiesenen Mut, die Kraft zu der Realisierung ihrer Projekte und Zuversicht in die Zukunft, die seiner Ansicht nach „meist sehr viel besser wird, als man in der Gegenwart vermutet.“

22.9.2021

“Kleine Herzen” leistet unschätzbare Hilfe

Professor Dr. Carlo Kallfelz würdigt großes Engagement des Vereins „Kleine Herzen Hannover“

Er gilt als einer der Begründer der Kinderkardiologie in Deutschland und hat das Bundesverdienstkreuz bekommen – kaum einer kennt sich so gut aus, wenn es um die Versorgung von Kindern mit Herzfehlern geht. Professor Dr. Carlo Kallfelz ist inzwischen 87 Jahre alt und Ehrenmitglied des Vereins „Kleine Herzen Hannover“. Anlässlich des 15jährigen Jubiläums der Initiative für herzkranke Kinder hat er in einem Interview das Engagement des Vereins als „unschätzbar“ gewürdigt. „Der Verein kümmert sich nicht nur um die herzkranken Kindern, sondern auch um die Ärzte und Pflegekräfte, die die Kinder betreuen“, sagt Professor Kallfelz. Dieser Ansatz sei völlig neu in Deutschland und der Verein konnte damit schon jetzt In allen Bereichen der Patientenversorgung großartige Erfolge erzielen. Mehr als zwei Millionen Euro wurden in den letzten 15 Jahren für die „Herzkinder“ der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an Spenden eingesammelt.

Er habe seine Amtsnachfolger in der MHH immer motiviert, die Arbeit des Vereins zu unterstützen, sagte Professor Kallfelz. „Im Laufe der Jahre entdeckte vor allem die Vereinsvorsitzende Ira Thorsting immer wieder Schwachpunkte hinsichtlich medizinischer und räumlicher Ausstattung“, erklärte der renommierte Herz-Spezialist. Als „ganz besonders wertvoll“ sieht er die vielfachen Ideen zur Verbesserung der oft seelisch und physisch belastenden Situation der Pflegekräfte und Ärzte auf der Intensivstation. Das daraus hervorgegangene Projekt der Schulung von „Krisenbegleitern“ bezeichnete er als „vorbildlich. Seit 2015 gibt es diese kostenlosen Kurse – mehr als 250.000 Euro hat „Kleine Herzen“ darin investiert. Die Idee dazu hatte Ira Thorsting selbst – ihr Verein wurde dafür bereits vom Bund, vom Land Niedersachsen, der Wirtschaft und auf regionaler Ebene mit Preisen ausgezeichnet.

Professor Dr. Carlo Kallfelz blickt auf eine lange Karriere als Herz-Spezialist zurück. 1960 startete er mit dem Aufbau einer Kinderkardiologie in Bonn und dann ab 1974 an der neu gegründeten MHH-Kinderklinik. Er gehörte zu den ersten Experten auf diesem Spezialgebiet in Deutschland. Seitdem habe sich auf diesem Gebiet viel getan, berichtete Professor Kallfelz. Mit jedem innovativen Schritt sei die Erkennung und Behandlung der Fehlbildungen erleichtert worden. Während früher in der Kinderkardiologie kaum zehn Prozent der Betroffenen das Erwachsenenalter erreichten, gelangten jetzt mehr als 90 Prozent der Patienten meist weit über das 18. Lebensjahr hinaus, und das fast immer bei guter Lebensqualität. Kein Bereich in der Medizin weise eine solch imposante Erfolgsgeschichte auf.

Das ehrenamtliche Engagement für die Herzkinder sorgt nunmehr seit 15 Jahren für immer bessere Arbeitsbedingungen in der MHH-Kinderklinik. So werden nicht nur Krisenbegleiter ausgebildet – der Verein finanziert zudem einen Dolmetscher-Service, eine Kunst- und Musik-Therapie sowie verschiedene Kurse zur Verbesserung der Kommunikation. Auch die räumlichen Bedingungen wurden auf allen Ebenen erheblich verbessert. Zum Jubiläum wünscht Professor Kallfelz dem Verein „Kleine Herzen Hannover“ weiter den bisher bewiesenen Mut, die Kraft zu der Realisierung ihrer Projekte und Zuversicht in die Zukunft, die seiner Ansicht nach „meist sehr viel besser wird, als man in der Gegenwart vermutet.“

28.7.2021

Mit Tüten voller Gold gegen die Krise

Zahnarzt aus Bennigsen spendet für „Kleine Herzen Hannover“

Es war vor etwa vier Jahren, als Dorothea und Klaus Nagel aus Springe bei ihrem Zahnarzt zur Kontroll-Untersuchung waren. Im Gespräch mit Dr. Jörn Riegelmann ergab es sich, dass das Ehepaar von seinem Engagement für den gemeinnützigen Verein „Kleine Herzen Hannover“ erzählte. Immerhin sind sie Gründungsmitglieder.  Frei heraus fragten sie ihren Zahnarzt, was der eigentlich mit dem ganzen Zahngold mache, das er seinen Patienten entfernen würde. Dr. Riegelmann hatte bisher für eine andere bundesweite Organisation gespendet, war aber von der Idee, jetzt auch regional helfen zu können, gleich begeistert. Er sagte sich: „Wenn ich hier vor Ort ein Projekt habe, das ich unterstützen kann und wo auch noch Patienten von mir mit Herzblut dabei sind, dann mach ich doch das!“

Seit 2017 hat der Zahnarzt nun schon rund 22.000 Euro für „Kleine Herzen Hannover“ gespendet. „Wir möchten uns dafür recht herzlich bedanken und freuen uns, dass wir mit dem Geld unsere sinnvollen Projekte finanzieren können“, betont Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. Mit den Spenden der Patienten wird zum einen das von Ira Thorsting erfundene und mehrfach ausgezeichnete Krisenbegleiter-Projekt für Ärzte und Pflegekräfte und zum anderen die Mal-Therapie der Kunst-Therapeutin Anne Nissen bezuschusst.

Dr. Jörn Riegelmann hat die Zahnarztpraxis im Jahre 2017 von seinem Vater übernommen. Für ihn sei diese Hilfe kein großer Aufwand, sagt er. „Ich frage die Patienten, ob sie ihr Altmetall mitnehmen wollen oder ob sie es einem guten Zweck zuführen wollen. 95 Prozent sagen dann ja. Dann wandert es in eine große Kiste, dann in den Tresor - und immer wenn das Ehepaar Dorothea und Klaus Nagel in die Praxis kommt, erhalten sie eine große Tüte mit Gold“, erklärt der Zahnarzt. Die direkte und immer nachvollziehbare Verwendung der Spendengelder gefällt ihm besonders gut: „Wenn ich schon spende, dann soll möglichst wenig an irgendwelchen Zwischenmännern hängen bleiben“.

Zum 15jährigen Jubiläum von „Kleine Herzen Hannover“ wünscht Dr. Riegelmann dem Verein viele Nachahmer. „Wenn es andere Zahnärzte gibt, die das auch machen wollen, können sie sich gerne an mich oder direkt an den Verein „Kleine Herzen“ wenden. Oder wenn jemand noch Zahngold in der Schublade hat, auch bitte kurz melden“, appelliert Riegelmann an die Spendenbereitschaft. Bei ihm kommt es fast täglich vor, dass er seinen Patienten Zahngold entnehmen muss. „Und da kommt ganz schön was zusammen.“

„Man muss es den Leuten einfach machen, das Gute zu verbreiten“, sagt Dr. Jörn Riegelmann. Und lobt dabei das Engagement von Ira Thorsting, der Gründerin der „Initiative Kleine Herzen“ in 2006 und der Vereinsvorsitzenden des Nachfolgevereins „Kleine Herzen Hannover“: „Sie steckt da so viel Herzblut hinein, sie lebt dafür. Und sie ist ein starkes Zugpferd. Dr. Riegelmann wünscht sich zum Jubiläum, „dass Frau Thorsting das noch lange macht und sich weiter für die herzkranken Kinder einsetzt.“ Er jedenfalls wird auch weiter mit dem Zahngold seiner Patienten zu den regelmäßigen Spendern gehören.

28.7.2021

Mit Tüten voller Gold gegen die Krise

Zahnarzt aus Bennigsen spendet für „Kleine Herzen Hannover“

Es war vor etwa vier Jahren, als Dorothea und Klaus Nagel aus Springe bei ihrem Zahnarzt zur Kontroll-Untersuchung waren. Im Gespräch mit Dr. Jörn Riegelmann ergab es sich, dass das Ehepaar von seinem Engagement für den gemeinnützigen Verein „Kleine Herzen Hannover“ erzählte. Immerhin sind sie Gründungsmitglieder.  Frei heraus fragten sie ihren Zahnarzt, was der eigentlich mit dem ganzen Zahngold mache, das er seinen Patienten entfernen würde. Dr. Riegelmann hatte bisher für eine andere bundesweite Organisation gespendet, war aber von der Idee, jetzt auch regional helfen zu können, gleich begeistert. Er sagte sich: „Wenn ich hier vor Ort ein Projekt habe, das ich unterstützen kann und wo auch noch Patienten von mir mit Herzblut dabei sind, dann mach ich doch das!“

Seit 2017 hat der Zahnarzt nun schon rund 22.000 Euro für „Kleine Herzen Hannover“ gespendet. „Wir möchten uns dafür recht herzlich bedanken und freuen uns, dass wir mit dem Geld unsere sinnvollen Projekte finanzieren können“, betont Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. Mit den Spenden der Patienten wird zum einen das von Ira Thorsting erfundene und mehrfach ausgezeichnete Krisenbegleiter-Projekt für Ärzte und Pflegekräfte und zum anderen die Mal-Therapie der Kunst-Therapeutin Anne Nissen bezuschusst.

Dr. Jörn Riegelmann hat die Zahnarztpraxis im Jahre 2017 von seinem Vater übernommen. Für ihn sei diese Hilfe kein großer Aufwand, sagt er. „Ich frage die Patienten, ob sie ihr Altmetall mitnehmen wollen oder ob sie es einem guten Zweck zuführen wollen. 95 Prozent sagen dann ja. Dann wandert es in eine große Kiste, dann in den Tresor - und immer wenn das Ehepaar Dorothea und Klaus Nagel in die Praxis kommt, erhalten sie eine große Tüte mit Gold“, erklärt der Zahnarzt. Die direkte und immer nachvollziehbare Verwendung der Spendengelder gefällt ihm besonders gut: „Wenn ich schon spende, dann soll möglichst wenig an irgendwelchen Zwischenmännern hängen bleiben“.

Zum 15jährigen Jubiläum von „Kleine Herzen Hannover“ wünscht Dr. Riegelmann dem Verein viele Nachahmer. „Wenn es andere Zahnärzte gibt, die das auch machen wollen, können sie sich gerne an mich oder direkt an den Verein „Kleine Herzen“ wenden. Oder wenn jemand noch Zahngold in der Schublade hat, auch bitte kurz melden“, appelliert Riegelmann an die Spendenbereitschaft. Bei ihm kommt es fast täglich vor, dass er seinen Patienten Zahngold entnehmen muss. „Und da kommt ganz schön was zusammen.“

„Man muss es den Leuten einfach machen, das Gute zu verbreiten“, sagt Dr. Jörn Riegelmann. Und lobt dabei das Engagement von Ira Thorsting, der Gründerin der „Initiative Kleine Herzen“ in 2006 und der Vereinsvorsitzenden des Nachfolgevereins „Kleine Herzen Hannover“: „Sie steckt da so viel Herzblut hinein, sie lebt dafür. Und sie ist ein starkes Zugpferd. Dr. Riegelmann wünscht sich zum Jubiläum, „dass Frau Thorsting das noch lange macht und sich weiter für die herzkranken Kinder einsetzt.“ Er jedenfalls wird auch weiter mit dem Zahngold seiner Patienten zu den regelmäßigen Spendern gehören.

Foto: Klaus Nagel (re. i. Bild) und Ira Thorsting von den „Kleinen Herzen Hannover“ bedanken sich bei Dr. Jörns Riegelmann (Bildmitte) für die enorme Spende, die für das bundesweit mehrfach ausgezeichnete Krisenbegleiter-Vereinsprojekt eingesetzt wird.
28.4.2021

Malen für die Seele

Brücken bauen mit Pinsel, Stift und Farben in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover

Unterstützen Sie unser Vereinsprojekt unter www.np-hilft.de

„Ich möchte, dass die Kinder eintauchen in eine andere Welt, die etwas Heiles und Positives hat.“ Das ist der Anspruch, den Anne Nissen an ihre Arbeit hat. Die Kunsttherapeutin kommt jeden Mittwoch in die Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), um dort mit herzkranken Kindern zu malen. Wenn sie mit ihrem bunt bestückten Malwagen um die Ecke kommt, dann leuchten die Kinderaugen – einige Patienten müssen wochenlang, manche sogar monatelang im Krankenhaus bleiben. Viele kennen Anne Nissen schon und freuen sich auf den Mittwoch. Andere Kinder haben Angst, sind verschlossen, schwer zugänglich. „Wenn ich es schaffe, mit Pinsel, Stift und Farben eine Brücke zu bauen, dann ist das etwas ganz Tolles“, sagt Anne Nissen. Seit 17 Jahren ist sie schon als Kunsttherapeutin an der MHH beschäftigt. Als das Krankenhaus irgendwann keine finanziellen Mittel mehr für die Kunsttherapie hatte, ist der gemeinnützige Verein „Kleine Herzen“ eingesprungen. Seit 2013 finanziert er das wichtige Angebot für herzkranke Kinder aus Spenden. Aber nicht nur das. Inzwischen wurde das Kunsttherapie-Angebot sogar noch ausgeweitet – für Eltern und Familien.

Drei verschiedene Ansätze werden jetzt verfolgt. Anne Nissen ist mittwochs in der Kinderkardiologie – vormittags bei den Kindern, nachmittags bietet sie eine kostenlose Kunsttherapie für Eltern an. Und einmal im Monat gibt es das „Wochenend-Malen“ für die ganze Familie. „Das ist dann immer recht quirlig“, sagt Anne Nissen. Wenn Mama, Papa, Onkel, Tante und Geschwister zusammen mit dem erkrankten Kind bunte Kunstwerke auf die Leinwand bringen, dann findet ein reger Austausch statt, dann wird gelacht und gestaunt – eine willkommene Abwechslung im sonst oft so traurigen Klinik-Alltag. Dieses Familienangebot musste im vergangenen Jahr aber leider wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Die ebenfalls ausgesetzten Angebote am Mittwoch finden jedoch seit September wieder statt.

Wenn Anne Nissen mittwochs in die Klinik kommt, dann bespricht sie zuerst mit den Pflegekräften, welche Kinder an diesem Tag für eine Kunsttherapie in Frage kommen. Für einige besonders schwerkranke Kinder kann das Angebot zu anstrengend sein, andere haben wichtige Untersuchungen oder Behandlungen. „Manche Kinder entdecken beim Malen ihre Stärken, andere bewältigen ihre Ängste“, sagt Anne Nissen. Sie sollen ein Gefühl für sich bekommen und dürfen darum auch frei wählen, ob sie mit Buntstiften, mit Pinsel und Tusche oder gar mit einer Farbwalze arbeiten wollen. Die Malerei müsse zu dem Kind passen, sagt Anne Nissen. Auch könne es wählen, ob es mit einem kleinen oder großen Blatt anfangen möchte. „Bei kleineren Kindern ist das Mischen der Farben in der Palettenschüssel zu einer braunen Matschepampe oft spannender als das Ergebnis auf der Leinwand“, weiß Anne Nissen aus Erfahrung. Aber das sei völlig in Ordnung. In der Klinik sollten die Kinder frei von jeglichen Zwängen und Erwartungen sein.

„Fast jedes Bild beginnt mit dem ersten Strich“, sagt Anne Nissen. Es gehe dabei um das Ausprobieren. Manche Eltern würden sich ein schönes Bild von ihren Kindern wünschen. „Wenn das aber nicht entsteht, dann versuche ich den Eltern zu vermitteln, dass es auf die Experimentierfreudigkeit ankommt und nicht auf das Ergebnis“, sagt die Kunsttherapeutin. Kinder würden einfach loslegen, sobald sie ein Stück Papier und einen Pinsel in der Hand haben, sagt Anne Nissen. Sollten die Patienten aber schon etwas älter sein, sei es schwieriger. Bei einem 16jährigen Jungen habe sie meistens wenig Erfolg. Auch die Arbeit mit den Eltern sei immer wieder eine besondere Herausforderung. Sie sind jeden Mittwoch von 14 Uhr bis 15:30 Uhr dran. Der Therapeutin steht für Kinder und Eltern ein ehemaliges Arzt-Zimmer zur Verfügung. An den Wänden hängen die vielfältigen Kunstwerke der herzkranken Kinder – und auch einige ihrer Eltern. Für die Bereitstellung dieses Raumes hat Ira Thorsting gesorgt, die Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“. Schon seit 2006 engagiert sich der Verein für herzkranke Kinder in der MHH und wurde bereits mehrfach – auch bundesweit – für seine Projekte ausgezeichnet.

Über das Malen mit den Eltern kann Anne Nissen so manch interessante Geschichte erzählen. Die meisten seien anfangs sehr zurückhaltend – viele würden sagen, dass sie gar nicht malen können. Die Kunsttherapeutin lässt das aber meistens nicht gelten. Sie sagt ihnen dann, dass jeder malen kann, der einen Stift in der Hand halten kann. Und so manches Mal hat sie damit das Eis gebrochen und auch bereits eindrucksvolle Erfolge gehabt. „Wenn sich jemand darauf einlässt, kann diese Person in eine ganz andere Welt abtauchen“, sagt Anne Nissen. Einmal sei eine Mutter durch sie zum Malen gekommen und habe darin ihre Erfüllung gefunden. Ihre kranke Tochter habe drei Jahre lang in der Klinik auf ein Spenderherz gewartet. Eine lange Zeit mit vielen Besuchen, in der die Mutter ihre Sorgen mit der Malerei ein wenig kompensieren konnte. „Es ist ein Ausgleich, den viele auch dringend nötig haben“, sagt Anne Nissen. Durch ihre jahrelange Arbeit habe sie immer wieder erfahren, unter welch großer seelischer Anspannung die Eltern stehen.

Einmal im Monat gibt es das „Wochenend-Malen mit der ganzen Familie“. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie musste dieses Angebot unterbrochen werden. Anne Nissen hofft, dass es irgendwann im Sommer weitergehen kann. Auch dieses Angebot wird von „Kleine Herzen“ finanziert. Es dient dazu, die mitunter langen Besuchszeiten gerade an den Wochenenden aufzulockern und den Angehörigen und Patienten einen etwas anderen Austausch zu geben. „Denn oft sitzen die Eltern und Geschwister stundenlang am Bett und wissen irgendwann nicht mehr, was sie noch reden sollen“, sagt Anne Nissen. Durch diesen kreativen Freiraum will sie den kranken Kindern und ihren Besuch die Möglichkeit geben, einmal den Klinikalltag mit Untersuchungen und Behandlungen zu vergessen und sich von Spannungen und Ängsten zu lösen. Einmal hätte eine Mutter zu ihr gesagt: „Ich wusste gar nicht, dass Malen so gut tut. Das müsste man wirklich öfter machen.“

Anne Nissen ist 54 Jahre alt, wurde in Flensburg geboren und hat in Stuttgart und Hannover Kunst studiert. Sie arbeitet in Hannover als Bildende Künstlerin und hat für ihre Werke bereits mehrere Preise gewonnen. Von 2010 bis 2013 absolvierte sie an der Kunsthochschule Berlin das Masterstudium zur Kunsttherapeutin. Neben der Kinderklinik der MHH bietet sie ihre Kurse auch im Psychiatrischen Krankenhaus Wunstorf sowie in der Heilpädagogisch-Therapeutischen Wohngruppe „Lichtblick“ in Hannover an. Von der Arbeit des Vereins „Kleine Herzen“ ist sie immer wieder beeindruckt. Anne Nissen: „Es berührt mich, mit wie viel Engagement, Ideenreichtum, Ausdauer, Überzeugung, Motivation, Hartnäckigkeit und Herzblut sich der Verein einsetzt und kleine und große Dinge für die herzkranken Kinder und deren Familien bewegt und realisiert.“

Weitere Informationen unter https://www.kleineherzen.de/projekte/

oder https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Malen-fuer-die-Seele/boxid/845289

28.4.2021

Malen für die Seele

Brücken bauen mit Pinsel, Stift und Farben in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover

Unterstützen Sie unser Vereinsprojekt unter www.np-hilft.de

„Ich möchte, dass die Kinder eintauchen in eine andere Welt, die etwas Heiles und Positives hat.“ Das ist der Anspruch, den Anne Nissen an ihre Arbeit hat. Die Kunsttherapeutin kommt jeden Mittwoch in die Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), um dort mit herzkranken Kindern zu malen. Wenn sie mit ihrem bunt bestückten Malwagen um die Ecke kommt, dann leuchten die Kinderaugen – einige Patienten müssen wochenlang, manche sogar monatelang im Krankenhaus bleiben. Viele kennen Anne Nissen schon und freuen sich auf den Mittwoch. Andere Kinder haben Angst, sind verschlossen, schwer zugänglich. „Wenn ich es schaffe, mit Pinsel, Stift und Farben eine Brücke zu bauen, dann ist das etwas ganz Tolles“, sagt Anne Nissen. Seit 17 Jahren ist sie schon als Kunsttherapeutin an der MHH beschäftigt. Als das Krankenhaus irgendwann keine finanziellen Mittel mehr für die Kunsttherapie hatte, ist der gemeinnützige Verein „Kleine Herzen“ eingesprungen. Seit 2013 finanziert er das wichtige Angebot für herzkranke Kinder aus Spenden. Aber nicht nur das. Inzwischen wurde das Kunsttherapie-Angebot sogar noch ausgeweitet – für Eltern und Familien.

Drei verschiedene Ansätze werden jetzt verfolgt. Anne Nissen ist mittwochs in der Kinderkardiologie – vormittags bei den Kindern, nachmittags bietet sie eine kostenlose Kunsttherapie für Eltern an. Und einmal im Monat gibt es das „Wochenend-Malen“ für die ganze Familie. „Das ist dann immer recht quirlig“, sagt Anne Nissen. Wenn Mama, Papa, Onkel, Tante und Geschwister zusammen mit dem erkrankten Kind bunte Kunstwerke auf die Leinwand bringen, dann findet ein reger Austausch statt, dann wird gelacht und gestaunt – eine willkommene Abwechslung im sonst oft so traurigen Klinik-Alltag. Dieses Familienangebot musste im vergangenen Jahr aber leider wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Die ebenfalls ausgesetzten Angebote am Mittwoch finden jedoch seit September wieder statt.

Wenn Anne Nissen mittwochs in die Klinik kommt, dann bespricht sie zuerst mit den Pflegekräften, welche Kinder an diesem Tag für eine Kunsttherapie in Frage kommen. Für einige besonders schwerkranke Kinder kann das Angebot zu anstrengend sein, andere haben wichtige Untersuchungen oder Behandlungen. „Manche Kinder entdecken beim Malen ihre Stärken, andere bewältigen ihre Ängste“, sagt Anne Nissen. Sie sollen ein Gefühl für sich bekommen und dürfen darum auch frei wählen, ob sie mit Buntstiften, mit Pinsel und Tusche oder gar mit einer Farbwalze arbeiten wollen. Die Malerei müsse zu dem Kind passen, sagt Anne Nissen. Auch könne es wählen, ob es mit einem kleinen oder großen Blatt anfangen möchte. „Bei kleineren Kindern ist das Mischen der Farben in der Palettenschüssel zu einer braunen Matschepampe oft spannender als das Ergebnis auf der Leinwand“, weiß Anne Nissen aus Erfahrung. Aber das sei völlig in Ordnung. In der Klinik sollten die Kinder frei von jeglichen Zwängen und Erwartungen sein.

„Fast jedes Bild beginnt mit dem ersten Strich“, sagt Anne Nissen. Es gehe dabei um das Ausprobieren. Manche Eltern würden sich ein schönes Bild von ihren Kindern wünschen. „Wenn das aber nicht entsteht, dann versuche ich den Eltern zu vermitteln, dass es auf die Experimentierfreudigkeit ankommt und nicht auf das Ergebnis“, sagt die Kunsttherapeutin. Kinder würden einfach loslegen, sobald sie ein Stück Papier und einen Pinsel in der Hand haben, sagt Anne Nissen. Sollten die Patienten aber schon etwas älter sein, sei es schwieriger. Bei einem 16jährigen Jungen habe sie meistens wenig Erfolg. Auch die Arbeit mit den Eltern sei immer wieder eine besondere Herausforderung. Sie sind jeden Mittwoch von 14 Uhr bis 15:30 Uhr dran. Der Therapeutin steht für Kinder und Eltern ein ehemaliges Arzt-Zimmer zur Verfügung. An den Wänden hängen die vielfältigen Kunstwerke der herzkranken Kinder – und auch einige ihrer Eltern. Für die Bereitstellung dieses Raumes hat Ira Thorsting gesorgt, die Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“. Schon seit 2006 engagiert sich der Verein für herzkranke Kinder in der MHH und wurde bereits mehrfach – auch bundesweit – für seine Projekte ausgezeichnet.

Über das Malen mit den Eltern kann Anne Nissen so manch interessante Geschichte erzählen. Die meisten seien anfangs sehr zurückhaltend – viele würden sagen, dass sie gar nicht malen können. Die Kunsttherapeutin lässt das aber meistens nicht gelten. Sie sagt ihnen dann, dass jeder malen kann, der einen Stift in der Hand halten kann. Und so manches Mal hat sie damit das Eis gebrochen und auch bereits eindrucksvolle Erfolge gehabt. „Wenn sich jemand darauf einlässt, kann diese Person in eine ganz andere Welt abtauchen“, sagt Anne Nissen. Einmal sei eine Mutter durch sie zum Malen gekommen und habe darin ihre Erfüllung gefunden. Ihre kranke Tochter habe drei Jahre lang in der Klinik auf ein Spenderherz gewartet. Eine lange Zeit mit vielen Besuchen, in der die Mutter ihre Sorgen mit der Malerei ein wenig kompensieren konnte. „Es ist ein Ausgleich, den viele auch dringend nötig haben“, sagt Anne Nissen. Durch ihre jahrelange Arbeit habe sie immer wieder erfahren, unter welch großer seelischer Anspannung die Eltern stehen.

Einmal im Monat gibt es das „Wochenend-Malen mit der ganzen Familie“. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie musste dieses Angebot unterbrochen werden. Anne Nissen hofft, dass es irgendwann im Sommer weitergehen kann. Auch dieses Angebot wird von „Kleine Herzen“ finanziert. Es dient dazu, die mitunter langen Besuchszeiten gerade an den Wochenenden aufzulockern und den Angehörigen und Patienten einen etwas anderen Austausch zu geben. „Denn oft sitzen die Eltern und Geschwister stundenlang am Bett und wissen irgendwann nicht mehr, was sie noch reden sollen“, sagt Anne Nissen. Durch diesen kreativen Freiraum will sie den kranken Kindern und ihren Besuch die Möglichkeit geben, einmal den Klinikalltag mit Untersuchungen und Behandlungen zu vergessen und sich von Spannungen und Ängsten zu lösen. Einmal hätte eine Mutter zu ihr gesagt: „Ich wusste gar nicht, dass Malen so gut tut. Das müsste man wirklich öfter machen.“

Anne Nissen ist 54 Jahre alt, wurde in Flensburg geboren und hat in Stuttgart und Hannover Kunst studiert. Sie arbeitet in Hannover als Bildende Künstlerin und hat für ihre Werke bereits mehrere Preise gewonnen. Von 2010 bis 2013 absolvierte sie an der Kunsthochschule Berlin das Masterstudium zur Kunsttherapeutin. Neben der Kinderklinik der MHH bietet sie ihre Kurse auch im Psychiatrischen Krankenhaus Wunstorf sowie in der Heilpädagogisch-Therapeutischen Wohngruppe „Lichtblick“ in Hannover an. Von der Arbeit des Vereins „Kleine Herzen“ ist sie immer wieder beeindruckt. Anne Nissen: „Es berührt mich, mit wie viel Engagement, Ideenreichtum, Ausdauer, Überzeugung, Motivation, Hartnäckigkeit und Herzblut sich der Verein einsetzt und kleine und große Dinge für die herzkranken Kinder und deren Familien bewegt und realisiert.“

Weitere Informationen unter https://www.kleineherzen.de/projekte/

oder https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Malen-fuer-die-Seele/boxid/845289

27.4.2021

Sozialbetreuung mit Herz

Kleine Herzen Hannover gründete 2012 das Projekt „SOMITH“ auf der Kinderherzstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

Interview mit Dr. Nilgün Kimil, Sozialbetreuerin auf der MHH-Kinderherzstation

Dr. Nilgün Kimil ist seit 2012 die Sozialbetreuerin für die Familien herzkranker Kinder auf Station 68 der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Zunächst wurde sie auf Teilzeitbasis vom Verein „Kleine Herzen Hannover“ finanziert – seit zwei Jahren hat der Gesetzgeber diese Arbeit zur Pflicht gemacht. Seitdem ist die MHH ihr Arbeitgeber. Dr. Nilgün Kimil ist 48 Jahre alt, promovierte Betriebswirtin und Mitglied der „Kleinen Herzen Hannover e.V. – Hilfe für kranke Kinderherzen“. Sie ist seit Jahren direkt vor Ort und kann die Angebote und die Arbeit des gemeinnützigen Vereins sehr gut beurteilen. Auch in ihrer Freizeit engagiert sie sich ehrenamtlich für die Herzkinder mit verschiedenen Spendenaktionen.

„Kleine Herzen Hannover“ ist jetzt 15 Jahre alt – wie bewerten Sie die Arbeit des gemeinnützigen Vereins?

Der Verein hat in den letzten 15 Jahren sehr wichtige Projekte initiiert. Sie sind mittlerweile zu einem unverzichtbaren Bestandteil der kinderkardiologischen Abteilung der MHH geworden. Der Verein wurde für viele dieser Maßnahmen und Projekte für Preise nominiert und auch mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet. Aufgrund der bisherigen tollen Arbeit von Ira und Jörns Thorsting und den weiteren Beteiligten ist der Verein bisher schnell gewachsen und ich erwarte für die Zukunft, dass er weiter wachsen sowie neue, innovative und nachhaltige Konzepte und Maßnahmen entwickeln wird.

Der Verein hat sehr viel für die Kinderklinik getan – zwei Millionen Euro wurden bereits an Spenden gesammelt. Was können die Angebote bewirken?

Ich kann nicht sagen, was das alles in der MHH bewirken könnte, sondern eher was es alles schon konkret bewirkt hat. Das kann ich deswegen so sagen, weil ich in den letzten Jahren eine der engsten Zeugen der vielfältigen positiven Effekte dieser Spenden gewesen bin. Aufgrund meiner Aufgaben als Sozialbetreuerin stehe ich immer in Kontakt zu den Eltern. In diesen Gesprächen ist so ziemlich alles Thema, was die Menschen berührt. Oft sprechen wir über ihre besonderen Umstände, Gefühle und die Familiensituation. Und bei diesen Gesprächen bekomme ich sehr genau mit, was die Spenden von „Kleine Herzen“ für konkrete Effekte für diese Menschen haben. Hervorheben möchte ich die Vorbildfunktion des Vereins. So haben die Krankenkassen im Rahmen des Projekts „SOMITH - Sozialbetreuung mit Herz“ mittlerweile anerkannt, dass Sozialbetreuung ein unverzichtbares Element für die Arbeit einer Klinik ist. Das hatte bundesweit einen Modellcharakter für die Arbeit von Kliniken in diesem Bereich. Ebenso denke ich, dass das „Dolmetscher-Projekt“ ein wichtiges Beispiel auch für andere Kliniken darstellt.

Wie wichtig ist eine solche Sozialbetreuung für die Familien?

Wenn Eltern ein krankes Kind haben, kreisen alle ihre Gedanken und Vorstellungen nur noch um die Gesundheit ihres Kindes. Sie können dann an nichts Anderes mehr denken und fühlen sich häufig stark belastet und gestresst. Die herzkranken Kinder werden im Krankenhaus von Ärzten und Pflegekräften bestmöglich behandelt und betreut. Bei den Eltern ist die Situation jedoch anders. Sie müssen mit ihren eigenen Problemen sowie mit vielen neuen bürokratischen Vorgängen fertig werden, die zeitnah organisiert und in die Wege geleitet werden müssen.

Sie engagieren sich seit vielen Jahren auch noch in Ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Herzkinder. Warum?

Ich habe in den letzten neun Jahren in der MHH-Kinderherz-Klinik fast schon alles erlebt. Ich sehe die Herausforderungen für das Gesundheitspersonal, die langen Zeiträume, wo Kinder manchmal Wochen oder sogar Monate in einem winzigen Raum im Krankenhaus verbringen müssen sowie die Schwierigkeiten, mit denen sie und ihre Eltern in dieser Zeit konfrontiert sind. Auf der anderen Seite sehe ich auch die Bemühungen von „Kleine Herzen“, allen Beteiligten bestmöglich Hilfen zukommen zu lassen. Das wird mit großem Engagement gemacht und ohne müde zu werden. Dabei wird bis ins kleinste Detail über alles nachgedacht und dafür Sorge getragen, dass sich in der Klinik sowohl die Kinder als auch ihre Familien etwas mehr entspannen und ihren Stress ein wenig reduzieren können. Ich selbst bin ein kreativer Mensch. Solange ich mich erinnern kann, hatte ich verschiedene kreative Hobbys und es kommen immer neue und weitere hinzu. Es macht mir große Freude, produktiv zu sein. Dann verkaufe ich die hergestellten Arbeiten und liebe es, dass sie Interesse finden. Das Geld, das ich dafür erhalte, stelle ich dem Verein zur Verfügung, die diese Mittel dann an den richtigen Stellen und für die entsprechenden notwendigen Zwecke verwendet. Für mich ist das der beste Weg, meine Hobbys und Fähigkeiten in den Dienst einer guten und sinnvollen Sache zu stellen.

Sie haben jetzt in Corona-Zeiten zum ersten Mal eine „Online-Spendenaktion“ organisiert. Was verbirgt sich dahinter?

Seit Februar sind wir dabei, kleine gehäkelte Figuren, Osterhasen oder andere Schmusetiere herzustellen. Unterstützt werde ich dabei von meinen beiden Freundinnen Gudrun Beckmann und Sedef Salmo. Wir haben auch Taschen, Baby-Rasseln oder Schlüsselanhänger gebastelt – insgesamt fast 80 Artikel. Meine Freundin Nilüfer Bacaksiz sorgt dann dafür, dass diese Produkte bei Instagram, in WhatsApp oder auf Facebook angeboten werden. Wir konnten schon sehr viele Artikel verkaufen und haben bereits eine schöne Spendensumme erreicht.

Sie haben auch früher schon Spendenaktionen gemacht?

Ja – im Jahre 2013 sind für unsere gebastelten Figuren 500 Euro zusammengekommen – 2018 waren es sogar schon 1.800 Euro. Damals habe ich für einen Osterhasen etwa eine Woche gebraucht. Durch Corona habe ich jetzt mehr Zeit, weil viele Freizeitaktivitäten meiner Kinder ausfallen. Mittlerweile schaffe ich einen Hasen schon in zwei Tagen.

Bekommen die Kinder in der MHH-Kinderherz-Klinik auch Ihre Figuren?

Vor Weihnachten habe ich kleine gehäkelte Lebkuchenmännchen an unsere Kinder verteilt. Dank der lieben Gudrun Beckmann sind unsere Kinder auf der Station immer gut mit kleinen Figuren versorgt. Die Materialkosten für Wolle und Garn tragen wir selber.

Zurück zum Verein „Kleine Herzen Hannover“: Sie kennen Ira Thorsting seit vielen Jahren – und auch ihr inzwischen verstorbener Ehemann Jörns war Ihnen gut bekannt. Wie bewerten Sie das Engagement dieses Ehepaares?

Ich glaube, dass das mehr ist als ein Engagement. Das war und ist ihr Leben. Was die beiden in den letzten 15 Jahren geschafft haben, hat viele Facetten. Wenn Sie beispielsweise in die Kinderklinik kommen und durch die Herzstationen gehen, dann sehen Sie mittlerweile helle, bunte, freundliche und wunderschön gestaltete Korridore und Räume. Für das medizinische Personal sind vielseitige Unterstützungsangebote geschaffen worden, die ihre schwere Arbeit erleichtern. Für die Eltern wurden soziale und psychologische Unterstützungsangebote aufgebaut, sie können mittlerweile auch bei ihren Kindern in der Klinik bleiben, in einem Ruhezimmer mit einer praktischen Pantry sich etwas ausruhen und abschalten, sie können malen und sich damit etwas entspannen und ablenken. Für die Kinder wurden die weißen Krankenhauswände spannender. Sie teilen ihre Zimmer mittlerweile mit Affen, Blumen oder einem Dschungel. Lichtspiele an der Decke erinnern sie an ihre Kinderzimmer und helfen Ängste abzubauen. Das Spielzimmer, das mit zahlreichen Büchern und Spielzeugen eingerichtet wurde, hilft den Kindern, etwas Abstand zu ihren täglichen Sorgen und Routinen zu bekommen. Zusätzliche Angebote zur Entspannung mit Hilfen von therapeutischen Klängen oder Mal-Angeboten, mit Mama und Papa im gleichen Zimmer schlafen zu können und natürlich ab und zu tolle Geschenke zu bekommen, runden diese Maßnahmen ab.

„Kleine Herzen Hannover“ arbeitet unermüdlich weiter für die Belange der „Herzkinder in der MHH“. Was wünschen Sie dem Verein für die Zukunft?

Ich wünsche allen Beteiligten und dem gesamten Team erstmal viel Gesundheit und viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Ich hoffe, dass wir auch in der Zukunft viele neue und innovative Projekte zusammen entwickeln und durchführen können. Und für den Verein wünsche ich mir, dass wir auch in Zukunft viele freiwillige und ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen können.

PR-Spiegel: https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Sozialbetreuung-mit-Herz/boxid/845047

27.4.2021

Sozialbetreuung mit Herz

Kleine Herzen Hannover gründete 2012 das Projekt „SOMITH“ auf der Kinderherzstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

Interview mit Dr. Nilgün Kimil, Sozialbetreuerin auf der MHH-Kinderherzstation

Dr. Nilgün Kimil ist seit 2012 die Sozialbetreuerin für die Familien herzkranker Kinder auf Station 68 der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Zunächst wurde sie auf Teilzeitbasis vom Verein „Kleine Herzen Hannover“ finanziert – seit zwei Jahren hat der Gesetzgeber diese Arbeit zur Pflicht gemacht. Seitdem ist die MHH ihr Arbeitgeber. Dr. Nilgün Kimil ist 48 Jahre alt, promovierte Betriebswirtin und Mitglied der „Kleinen Herzen Hannover e.V. – Hilfe für kranke Kinderherzen“. Sie ist seit Jahren direkt vor Ort und kann die Angebote und die Arbeit des gemeinnützigen Vereins sehr gut beurteilen. Auch in ihrer Freizeit engagiert sie sich ehrenamtlich für die Herzkinder mit verschiedenen Spendenaktionen.

„Kleine Herzen Hannover“ ist jetzt 15 Jahre alt – wie bewerten Sie die Arbeit des gemeinnützigen Vereins?

Der Verein hat in den letzten 15 Jahren sehr wichtige Projekte initiiert. Sie sind mittlerweile zu einem unverzichtbaren Bestandteil der kinderkardiologischen Abteilung der MHH geworden. Der Verein wurde für viele dieser Maßnahmen und Projekte für Preise nominiert und auch mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet. Aufgrund der bisherigen tollen Arbeit von Ira und Jörns Thorsting und den weiteren Beteiligten ist der Verein bisher schnell gewachsen und ich erwarte für die Zukunft, dass er weiter wachsen sowie neue, innovative und nachhaltige Konzepte und Maßnahmen entwickeln wird.

Der Verein hat sehr viel für die Kinderklinik getan – zwei Millionen Euro wurden bereits an Spenden gesammelt. Was können die Angebote bewirken?

Ich kann nicht sagen, was das alles in der MHH bewirken könnte, sondern eher was es alles schon konkret bewirkt hat. Das kann ich deswegen so sagen, weil ich in den letzten Jahren eine der engsten Zeugen der vielfältigen positiven Effekte dieser Spenden gewesen bin. Aufgrund meiner Aufgaben als Sozialbetreuerin stehe ich immer in Kontakt zu den Eltern. In diesen Gesprächen ist so ziemlich alles Thema, was die Menschen berührt. Oft sprechen wir über ihre besonderen Umstände, Gefühle und die Familiensituation. Und bei diesen Gesprächen bekomme ich sehr genau mit, was die Spenden von „Kleine Herzen“ für konkrete Effekte für diese Menschen haben. Hervorheben möchte ich die Vorbildfunktion des Vereins. So haben die Krankenkassen im Rahmen des Projekts „SOMITH - Sozialbetreuung mit Herz“ mittlerweile anerkannt, dass Sozialbetreuung ein unverzichtbares Element für die Arbeit einer Klinik ist. Das hatte bundesweit einen Modellcharakter für die Arbeit von Kliniken in diesem Bereich. Ebenso denke ich, dass das „Dolmetscher-Projekt“ ein wichtiges Beispiel auch für andere Kliniken darstellt.

Wie wichtig ist eine solche Sozialbetreuung für die Familien?

Wenn Eltern ein krankes Kind haben, kreisen alle ihre Gedanken und Vorstellungen nur noch um die Gesundheit ihres Kindes. Sie können dann an nichts Anderes mehr denken und fühlen sich häufig stark belastet und gestresst. Die herzkranken Kinder werden im Krankenhaus von Ärzten und Pflegekräften bestmöglich behandelt und betreut. Bei den Eltern ist die Situation jedoch anders. Sie müssen mit ihren eigenen Problemen sowie mit vielen neuen bürokratischen Vorgängen fertig werden, die zeitnah organisiert und in die Wege geleitet werden müssen.

Sie engagieren sich seit vielen Jahren auch noch in Ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Herzkinder. Warum?

Ich habe in den letzten neun Jahren in der MHH-Kinderherz-Klinik fast schon alles erlebt. Ich sehe die Herausforderungen für das Gesundheitspersonal, die langen Zeiträume, wo Kinder manchmal Wochen oder sogar Monate in einem winzigen Raum im Krankenhaus verbringen müssen sowie die Schwierigkeiten, mit denen sie und ihre Eltern in dieser Zeit konfrontiert sind. Auf der anderen Seite sehe ich auch die Bemühungen von „Kleine Herzen“, allen Beteiligten bestmöglich Hilfen zukommen zu lassen. Das wird mit großem Engagement gemacht und ohne müde zu werden. Dabei wird bis ins kleinste Detail über alles nachgedacht und dafür Sorge getragen, dass sich in der Klinik sowohl die Kinder als auch ihre Familien etwas mehr entspannen und ihren Stress ein wenig reduzieren können. Ich selbst bin ein kreativer Mensch. Solange ich mich erinnern kann, hatte ich verschiedene kreative Hobbys und es kommen immer neue und weitere hinzu. Es macht mir große Freude, produktiv zu sein. Dann verkaufe ich die hergestellten Arbeiten und liebe es, dass sie Interesse finden. Das Geld, das ich dafür erhalte, stelle ich dem Verein zur Verfügung, die diese Mittel dann an den richtigen Stellen und für die entsprechenden notwendigen Zwecke verwendet. Für mich ist das der beste Weg, meine Hobbys und Fähigkeiten in den Dienst einer guten und sinnvollen Sache zu stellen.

Sie haben jetzt in Corona-Zeiten zum ersten Mal eine „Online-Spendenaktion“ organisiert. Was verbirgt sich dahinter?

Seit Februar sind wir dabei, kleine gehäkelte Figuren, Osterhasen oder andere Schmusetiere herzustellen. Unterstützt werde ich dabei von meinen beiden Freundinnen Gudrun Beckmann und Sedef Salmo. Wir haben auch Taschen, Baby-Rasseln oder Schlüsselanhänger gebastelt – insgesamt fast 80 Artikel. Meine Freundin Nilüfer Bacaksiz sorgt dann dafür, dass diese Produkte bei Instagram, in WhatsApp oder auf Facebook angeboten werden. Wir konnten schon sehr viele Artikel verkaufen und haben bereits eine schöne Spendensumme erreicht.

Sie haben auch früher schon Spendenaktionen gemacht?

Ja – im Jahre 2013 sind für unsere gebastelten Figuren 500 Euro zusammengekommen – 2018 waren es sogar schon 1.800 Euro. Damals habe ich für einen Osterhasen etwa eine Woche gebraucht. Durch Corona habe ich jetzt mehr Zeit, weil viele Freizeitaktivitäten meiner Kinder ausfallen. Mittlerweile schaffe ich einen Hasen schon in zwei Tagen.

Bekommen die Kinder in der MHH-Kinderherz-Klinik auch Ihre Figuren?

Vor Weihnachten habe ich kleine gehäkelte Lebkuchenmännchen an unsere Kinder verteilt. Dank der lieben Gudrun Beckmann sind unsere Kinder auf der Station immer gut mit kleinen Figuren versorgt. Die Materialkosten für Wolle und Garn tragen wir selber.

Zurück zum Verein „Kleine Herzen Hannover“: Sie kennen Ira Thorsting seit vielen Jahren – und auch ihr inzwischen verstorbener Ehemann Jörns war Ihnen gut bekannt. Wie bewerten Sie das Engagement dieses Ehepaares?

Ich glaube, dass das mehr ist als ein Engagement. Das war und ist ihr Leben. Was die beiden in den letzten 15 Jahren geschafft haben, hat viele Facetten. Wenn Sie beispielsweise in die Kinderklinik kommen und durch die Herzstationen gehen, dann sehen Sie mittlerweile helle, bunte, freundliche und wunderschön gestaltete Korridore und Räume. Für das medizinische Personal sind vielseitige Unterstützungsangebote geschaffen worden, die ihre schwere Arbeit erleichtern. Für die Eltern wurden soziale und psychologische Unterstützungsangebote aufgebaut, sie können mittlerweile auch bei ihren Kindern in der Klinik bleiben, in einem Ruhezimmer mit einer praktischen Pantry sich etwas ausruhen und abschalten, sie können malen und sich damit etwas entspannen und ablenken. Für die Kinder wurden die weißen Krankenhauswände spannender. Sie teilen ihre Zimmer mittlerweile mit Affen, Blumen oder einem Dschungel. Lichtspiele an der Decke erinnern sie an ihre Kinderzimmer und helfen Ängste abzubauen. Das Spielzimmer, das mit zahlreichen Büchern und Spielzeugen eingerichtet wurde, hilft den Kindern, etwas Abstand zu ihren täglichen Sorgen und Routinen zu bekommen. Zusätzliche Angebote zur Entspannung mit Hilfen von therapeutischen Klängen oder Mal-Angeboten, mit Mama und Papa im gleichen Zimmer schlafen zu können und natürlich ab und zu tolle Geschenke zu bekommen, runden diese Maßnahmen ab.

„Kleine Herzen Hannover“ arbeitet unermüdlich weiter für die Belange der „Herzkinder in der MHH“. Was wünschen Sie dem Verein für die Zukunft?

Ich wünsche allen Beteiligten und dem gesamten Team erstmal viel Gesundheit und viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Ich hoffe, dass wir auch in der Zukunft viele neue und innovative Projekte zusammen entwickeln und durchführen können. Und für den Verein wünsche ich mir, dass wir auch in Zukunft viele freiwillige und ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen können.

PR-Spiegel: https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Sozialbetreuung-mit-Herz/boxid/845047

20.3.2021

Herz-Held-Preis 2021

Unser Thema „Pflegenotsituation auf Kinderintensivstationen“

Liebe Freunde der „Kleinen Herzen Hannover“!

Jedes Jahr verleiht der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK), dem die „Kleinen Herzen Hannover“ auch angehören, den „Herz-Held-Preis“. In diesem Jahr haben wir das unglaublich engagierte Instagram-Team der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für diese wichtige Ehrung vorgeschlagen. Wir bitten herzlich um viele Stimmen für „Pflegerinnen auf der Päd. Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)“:

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

Gesucht wird für den Herz-Held-Preis 2021 jemand, der sich über Gebühr für herzkranke Kinder und Jugendliche einsetzt. Deshalb schlagen wir das unglaublich engagierte Instagram-Team vor, das sich seit vielen Jahren weit über das berufliche Maß hinaus für die Kinderintensivstation einsetzt. So haben sie beispielsweise im Team die öffentlichkeitswirksame Medien-Möglichkeit auf Instagram „Lebensretter mit Herz“ entwickelt, die unser Verein "Kleine Herzen Hannover" von Anfang an finanziert. Hier wird besonders in diesen schlimmen Corona-Pandemie-Zeiten auf die Pflegenotsituation auf Kinderintensivstationen hingewiesen und um Pflegekräfte geworben. Lesen Sie dazu auch unsere Pressemeldung „Kinderintensivstation auf Instagram - Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf“ online:

https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Kinderintensivstation-auf-Instagram/boxid/835982 und: https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Besonders wichtig für diese Bewerbung auf den diesjährigen Herz-Held-Preis sind auch die Zeilen von Dr. Michal Sasse, Ltd. Oberarzt der Päd. Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover.

"Der Pflegemangel ist der wichtigste Faktor für die Unterversorgung von kranken Herzkindern in Deutschland. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um hier wieder eine Vollbeschäftigung zu erreichen, sonst sind alle anderen Mühen vergebens.

Gerade bei jungen Menschen verfangen die herkömmlichen Kommunikationswege wie Stellenanzeigen in Fachzeitschriften oder Artikel über den Stationsalltag in Fachbüchern nicht mehr. Dies hat die Instagram Gruppe der Pflegenden der MHH Kinderintensivstation 67 früh erkannt. Mit weit über das übliche Maß hinausgehendem Aufwand und Enthusiasmus gestalten sie den Instagram Auftritt der Station unermüdlich, er ist jederzeit aktuell, kreativ und hoch professionell. Der Erfolg gibt Ihnen recht. Neueinstellungen von Pflegenden gelingen derzeit fast ausschließlich über das Instagram Portal. Das Team hat den Nerv der Zeit getroffen und es gelingt ihnen, die Station mit dem Internet Auftritt so darzustellen wie sie ist: Interessant, aufregend und fürsorglich gegenüber ihren Mitarbeiter*Innen. Das kommt an, spricht sich rum und macht das Arbeiten auf der Station attraktiv und populär."

Die Päd. Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), bestehend aus Medizinern, Pflegekräften, Therapeuten und Seelsorgern, bemüht sich in vorbildlicher Weise und weit über ein normales berufliches Engagement hinaus um Kinder, die wegen eines besonders schweren Leidens, das oft eine Organtransplantation nötig macht, teilweise Monate oder sogar Jahre lang auf ihrer Intensivstation in der Klinik bleiben müssen.

Hier möchte sich jeder aus dem Instagram-Team der Päd. Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover kurz vorstellen:

Rut Wilde

„Ziemlich früh wusste ich, was ich werden möchte: Kinderkrankenschwester! 1992 beendete ich meine Ausbildung an den Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Im Anschluss habe ich dort noch 2 Jahre auf der Kleinkinder- und Säuglingsstation gearbeitet. 1994 dann der Wechsel nach Hannover auf Station 67. Bewusst hatte ich mich für eine Intensivstation entschieden. Mit "Berufserfahrung" und nebenher Erfahrungen im Rettungsdienst wird das schon... Einfach war es nicht, aber ich habe es bis heute nicht bereut! 1999 habe ich die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin absolviert.  Im Anschluss gleich noch die Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht. Jeder Tag auf unserer Station ist eine neue Herausforderung.  Alles kann sich von jetzt auf gleich ändern. Herausfordernd sind die unterschiedlichsten Krankheitsbilder die wir bei uns behandeln. Und im Laufe der Jahre hat sich etliches verändert!! Viele neue Behandlungsmöglichkeiten, neue Operationsmethoden, neue Medikamente, neueste Technik unterschiedlichster Art. Man lernt immer wieder etwas Neues dazu und sammelt Erfahrungen und entwickelt sich selbst immer weiter. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist etwas ganz Besonderes! Der Umgang mit unseren kleinen und großen Patienten/Patientinnen, ihren Eltern und Angehörigen ist stets eine neue Herausforderung. Jeder ist individuell und man versucht sich so gut wie möglich darauf einzustellen/einzulassen. Ein intensives Gespräch, ein offenes Ohr zusammen lachen und Spaß haben, aber auch mal traurig sein. Ein Trösterchen hier.... ein Abschiedsritual dort.... Freud und Leid liegen manchmal dicht beieinander. Im Laufe der Jahre hat man (hoffentlich) ein Gespür für die jeweilige Situation entwickelt um entsprechend zu handeln wie es angemessen ist.  Ein langer Prozess/Weg bei dem man von einem guten Team und Rückhalt stets profitiert! Ich bin froh, diesen Beruf ausgewählt zu haben! Auch wenn es wahrlich nicht immer einfach ist.  Und die Bedingungen leider nicht optimal sind. Da besteht eindeutig Handlungsbedarf von Seiten der Politik! Aber gerade deswegen spielt das Herz und die Leidenschaft eine große Rolle!“

Pia Stecker

„Mein Name ist Pia Stecker, ich bin 23 Jahre alt und habe mich recht früh für die Pflege entschieden. Ich habe die 10. Klasse eines Gymnasiums besucht und mich dann statt des üblichen Weges - das Abitur - für ein Bundesfreiwilligendienst an der MHH entschieden. Ziemlich früh stand fest, dass ich dies „für immer“ machen möchte. Da ich noch recht jung war, entschied ich mich dafür, das BFD auf 18 Monate insgesamt zu verlängern und habe im Anschluss die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin absolviert. Die Ausbildung und damit auch die Zeit im Schwesternwohnheim war unvergesslich und hat mein Leben nachhaltig beeinflusst. Im 2. Lehrjahr der Ausbildung hatte ich einen Einsatz auf der Intensivstation 67 und wusste: Da möchte ich hin! Und genau das ist auch passiert, nach einem halben Jahr Einarbeitung konnte ich sicher und mit Freude und Empathie die schwerstkranken Patienten dort versorgen. Doch spätestens seit der Pandemie ist es in aller Munde - wir sind zu wenige! Also habe ich mich mit Rut und Winona dazu entschlossen den Instagram-Account zu gründen um zu zeigen wie wertvoll, wichtig und erfüllend unsere Arbeit ist und was Pflege überhaupt bedeutet. Das Feedback der Kollegen, ehemaligen Patienten oder Eltern ist großartig und somit jede Sekunde ehrenamtlicher Arbeit wert!“

Winona Hänke

Hallo, ich bin Winona Hänke! 2017 habe ich mein Examen zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin gemacht. Über Umwege bin ich 2018 schließlich auf der 67 gelandet, was ich bisher niemals bereut habe. Schon während meiner Ausbildung fand ich die Kardiologie unglaublich spannend. Das menschliche Herz ist in seiner Komplexität ein so faszinierendes Organ und unsere kleinen und großen PatientInnen wahnsinnig starke HeldInnen. Um unserer Arbeit ein Gesicht und Anerkennung durch Darstellung zu geben, haben wir 4 uns zusammengetan und die Chance auf Instagram genutzt, um so vielen Leuten wie möglich zu zeigen, was Pflege bedeutet. Viele wissen einfach nicht, was hinter dem simplen Begriff Pflege steht. Wir denken, dass sich das ändern muss, damit sich etwas in der Pflege ändert. Damit wir in Zukunft jeder und jedem unserer kleinen PatientInnen in schlimmen Zeiten helfen können. Denn Pflege ist so viel mehr!

Hier ein Auszug aus der Patienten-Informationsbroschüre der Päd. Intensivmedizin der MHH, um den Arbeitsbereich von Rut Wilde, Pia Stecker, Winona Hänke noch eingehender vorzustellen:

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE KINDERINTENSIVSTATION

Die Station 67 verfügt über 18 voll ausgestattete Beatmungsplätze und ist die größte Kinderintensivstation im deutschsprachigen Raum. Wir behandeln im Jahr etwa 1.200 Kinder jeden Alters sowie Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH-Patienten). Unser ärztliches und pflegerisches Team arbeitet in enger Kooperation mit Kollegen aller Fachdisziplinen, insbesondere jenen der Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler, der Frühgeborenen-Intensivmedizin, der Erwachsenen-Kardiologie und sämtlicher chirurgischer Fächer (Kinderchirurgie, Herz-Thorax-Chirurgie, Neurochirurgie, Unfallchirurgie, Transplantationschirurgie, plastische Chirurgie, Hals-Nasen-Ohren Heilkunde u.a.).

Im Vordergrund steht die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern, die Therapie von Organversagen, die Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung bei Organtransplantationen (Herz, Lunge, Leber und Niere), die Betreuung von Kindern nach schweren kinder- und neurochirurgischen Eingriffen, sowie die Versorgung von akut lebensbedrohlich erkrankten oder verunfallten Kindern. Aufgrund unserer Schwerpunkte therapieren wir Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet.

OPTIMALE ÄRZTLICHE & PFLEGERISCHE VERSORGUNG

Das Team ist rund um die Uhr für ansprechbar und legt größten Wert auf offene und ehrliche Gespräche. Sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte arbeiten im Dreischichtsystem. Eine Pflegekraft betreut in der Regel zwei Patienten. Sechs hochspezialisierte Oberärzte sind in steter Abstimmung mit den Kollegen der oben genannten Fachabteilungen verantwortlich für die Therapiesteuerung. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind mindestens zwei erfahrene Ärzte auf Station und ein erfahrener Oberarzt zusätzlich im Rufdienst – Voraussetzung für eine kontinuierliche Betreuung unserer Patienten auf höchstem Niveau über 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr.

UNSERE PHILOSOPHIE: MODERNSTE KINDERINTENSIVMEDIZIN IN VERBINDUNG MIT EMPATHIE, MENSCHLICHKEIT UND RESPEKT

Moderne Kinderintensivmedizin ist an viele Maschinen gebunden und erscheint auf den ersten Blick oft sehr technisch und unmenschlich. Doch trotz aller Technik haben bei uns Menschlichkeit, Empathie und Respekt im Umgang miteinander allerhöchste Priorität. Das Wohl eines jeden einzelnen Patienten und seiner Familie treibt uns an und steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Mit dieser Philosophie möchten wir Ihrem Kind die bestmögliche medizinische Betreuung zukommen lassen und gleichzeitig Ihnen als Familie den Aufenthalt und die sorgenvolle Zeit auf der Intensivstation so angenehm wie möglich gestalten.

Die Sterblichkeitsrate auf dieser Kinderintensivstation liegt unter 2 Prozent - auf anderen deutschen Kinderintensivstationen liegt sie bei 15 Prozent. Hier arbeiten rund um die Uhr etwa 100 Personen aus allen Fachgebieten der Kindermedizin. Es steht für die Eltern auch ein eigenes Zimmer - ein Abschiedsraum - mit vielen wichtigen Details zur Verfügung.

Doch leider sucht Dr. Sasse, Ltd. Oberarzt der Päd. Intensivmedizin, für diesen Bereich seit einiger Zeit weitere Pflegekräfte. Dieser wichtige Herz-Held-Preis könnte nochmals verstärkt den Fokus auf dieses Problem lenken, mit dem alle Kliniken in Deutschland zu kämpfen haben, denn der Mangel an qualifizierten Pflegekräften ist bekanntlich überall sehr groß.

Die MHH ist ein Zentrum der Hochleistungsmedizin. Dem entsprechend gravierend sind die Leiden, die behandelt werden, dem entsprechend hoch sind auch die Risiken. 2012 fand hier die erste Lebendlungentransplantation in Europa an einem Zehnjährigen statt. Insgesamt ist die MHH das größte Kinder-Lebertransplantationszentrum Deutschlands.

1983 wurde in der MHH eine der ersten Herztransplantationen in Deutschland durchgeführt; inzwischen gab es hier weit mehr als 1.925. Seit 1985 werden auch Herz und Lunge transplantiert. Siehe auch aktuelles MHH-Info:

https://www.mhh.de/fileadmin/mhh/presse/Publikationen/MHH-Info/Heft_1_Februar_2021_1.pdf

Wir freuen uns über viele Stimmen für unseren diesjährigen „Herz-Held-Preis“-Vorschlag unter:

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

English version

Dear friends of 'Kleine Herzen Hannover' (Hannover Little Hearts)!

Every year, the Federation of Childhood Heart Disease Associations (Bundesverband Herzkranke Kinder, BVHK), of which Kleine Herzen Hannover is a member, presents its 'Heart Hero Award' (Herz-Held-Preis). This year, we have nominated the incredibly committed Instagram team at the Paediatric Intensive Care Ward, Hannover Medical School (Medizinische Hochschule Hannover, MHH) for this important honour. We kindly ask for your vote for the 'Paediatric Intensive Care Ward Nursing Personnel at Hannover Medical School (MHH)' by 15/04/2021:

https://bvhk.de/.../herzheld2021/wahldesherzheld2021/...

The Heart Hero Award 2021 is intended for someone who goes beyond the call of duty in their service to children and youth with heart disease. This is why we are nominating the incredibly committed Instagram team, whose members are working way beyond their professional duty in supporting the paediatric intensive care ward. For example, as a team they developed the high-profile media campaign 'Lebensretter mit Herz' (Life Savers at Heart) on Instagram, which our association 'Kleine Herzen Hannover' has been financing right from the start. It draws attention to the dire nursing staff shortage in paediatric intensive care wards, especially in these terrible times of the coronavirus pandemic, and aims to attract new nursing personnel. Please also read our online press release on this issue, titled 'Kinderintensivstation auf Instagram – Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf' (Paediatric intensive care ward on Instagram – nursing staff at the MHH-Paediatric Hospital promote their profession) at

https://www.lifepr.de/.../Kinderintensivstat.../boxid/835982 and https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Especially important regarding this nomination for this year's Heart Hero Award are also these lines written by Dr Michal Sasse, Lead Consultant for Paediatric Intensive Care Medicine at Hannover Medical School:

"The nursing staff shortage is the most important factor in service gaps for young heart patients in Germany. We must pull out all stops to rebuild full staff complements in this area, otherwise all our other efforts will be in vain.

Especially for young people, traditional communication channels – such as job advertisements in professional journals and articles about the daily work routine on the ward – no longer have traction. The Instagram group of the Paediatric Intensive Care Ward 67 nursing team at MHH recognised this early on. With effort and enthusiasm way beyond the usual, they tirelessly fill the ward's Instagram account with content – keeping it up to date, creative and highly professional at all times. Their success speaks for itself. Recruitment of new nursing personnel is almost exclusively achieved via the Instagram portal. The team has struck the right chord and succeeds in representing the ward as it really is: interesting, exciting, and caring towards its staff. It reaches its audience, word gets around, and it makes working at the ward attractive and popular."

The Paediatric Intensive Care Ward at Hannover Medical School (MHH), consisting of doctors, nursing personnel, therapists and pastoral care workers, makes exemplary efforts beyond the call of normal professional duty on behalf of its patients – children who, because of especially severe illness, often necessitating organ transplantation, sometimes must remain on the intensive care ward of the hospital for months or even years.

Each member of the Instagram team at the Paediatric Intensive Care Ward of Hannover Medical School would like to briefly introduce themselves:

Rut Wilde:

"I knew very early on what I wanted to be when I grew up: a nurse for children! In 1992, I finished my training at Horst-Schmidt-Hospitals in Wiesbaden. Afterwards, I worked there for another two years on the ward for infants and toddlers. Then, in 1994, I came to Ward 67 here in Hannover.

I had consciously chosen an intensive care ward.

I thought that, with 'professional experience', plus some experience in the ambulance service on the side, I would be OK ... It hasn't been easy, but I have not regretted it yet! In 1999, I completed advanced training in anaesthesia and intensive care medicine. Then, I added some further training as a nursing instructor straight after that.

Every day on our ward is a new challenge. Anything can change at any time. The wide variety of clinical presentations we treat here is also a challenge.

And many things have changed over the years! Many new treatment options, new surgical techniques, new medications, new technology of every variety.

You keep learning something new, gather experience and develop as a person all the time. The interdisciplinary collaboration is something very special.

And interacting with our patients big and small, their parents and relatives is always a fresh challenge. Every person is an individual, and we try as much as possible to adjust and connect.

Deep conversations, lending an ear, laughing together and having fun, but also being sad together at times. A kind word of consolation here ... a farewell ritual there ... joy and sorrow a rarely far apart.

Over the years, you (hopefully) develop a sensitivity for each situation in order to act appropriately. It's a long process, and a path along which the support and backing of a great team is always welcome!

I am glad to have chosen this profession for myself! Even if it isn't always easy. And even if the conditions are unfortunately not ideal. There is clearly a need for government action on this issue! But, especially for this reason, heart and passion have an important role to play!

"

Pia Stecker:

"My name is Pia Stecker, I am 23 years old and decided quite early on to go into nursing. I completed year ten of high school and then, instead of continuing on the usual path towards the Abitur (university entry certificate), I decided to join the Federal Voluntary Service (Bundesfreiwilligendienst) with a placement at the MHH. Quite early in the piece, it was clear to me that I wanted to stay there 'for good'. Because I was still quite young, I decided to extend my Federal Voluntary Service to a total of 18 months, and then completed my training in health and paediatric care. The training and the time spent in student accommodation were unforgettable experiences, and have had a lasting impact on my life. In my second year, I was on placement on Intensive Care Ward 67, and I knew it then: this is where I want to be! And that's exactly what happened – after 6 months of induction, I was able to care for the most severely ill patients there with joy and empathy. However, especially since the pandemic started, one thing has been on everyone's lips: there are too few of us! That's why I decided, together with Rut and Winona, to start the Instagram account in order to showcase how precious, important and satisfying our work is, and what nursing care actually means. The feedback from colleagues, former patients and parents is fantastic, and worth every second of voluntary work!”

Winona Hänke:

“Hello, I am Winona Hänke! In 2017, I passed my exam as a health and paediatric care nurse. Via a few turns and roundabouts, I eventually ended up on Ward 67, and have never regretted it. Even while still in training, I found cardiology incredibly interesting. The human heart in all its complexity is such a fascinating organ, and our patients, big and small, are such amazing heroes. To give our work a public face and the recognition it deserves, we four have teamed up and used the opportunity Instagram offers to show as many people as possible what nursing care really is all about. Many people just simply don't know what's behind the word 'nursing'. We think this has to turn around so that something can change in the field of nursing. And that's so that, in future, we can help each and every one of our little patients during hard times.  Because nursing care is so much more!”

Here is an excerpt from the patient information brochure of the Department of Paediatric Intensive Care at the MHH, introducing the work environment of Rut Wilde, Pia Stecker and Winona Hänke in more detail:

GERMANY'S LARGEST PAEDIATRIC INTENSIVE CARE WARD

Ward 67 has 18 fully equipped ventilation bays, and is the largest paediatric intensive care ward in the German-speaking region. Per year, we treat approx. 1,200 children of all ages, as well as grown-ups with congenital heart defects (GUCH patients). Our medical and nursing team works in close collaboration with colleagues of all specialties, in particular those of the department for congenital heart defect surgery, premature newborn intensive care medicine, adult cardiology, and all surgical disciplines (paediatric surgery, cardio-thoracic surgery, neurosurgery, trauma surgery, transplant surgery, plastic surgery, ear, nose and throat medicine etc.).

Of primary concern are the treatment of children with congenital heart defects, the treatment of organ failure, the preparation, procedure and aftercare of organ transplantations (heart, lung, liver and kidney), caring for children after major paediatric and neurosurgical procedures, as well as caring for children with acute, life-threatening illness or trauma. Based on these priorities, we treat children from all over Germany.

OPTIMAL MEDICAL AND NURSING CARE

The team is available around the clock and places the utmost importance on open and honest conversations. Doctors as well as nursing personnel are working in three shifts. One nurse usually cares for two patients. Six highly specialised consultants, in constant coordination with colleagues in the above-mentioned disciplines, are responsible for therapeutic management. At any time during the day and night, at least two experienced physicians are present on the ward, and in addition, one experienced consultant is on call – the prerequisite for the continuous care of our patients at the highest standard, 24 hours per day, 365 days per year.

OUR PHILOSOPHY: STATE OF THE ART PAEDIATRIC INTENSIVE CARE MEDICINE IN COMBINATION WITH EMPATHY, HUMANITY AND RESPECT

Contemporary paediatric intensive care medicine relies on a lot of machinery, and can seem very technical and inhuman at first glance. But despite all the technology, human closeness, empathy and respect in interactions are our highest priority. The welfare of each and every one of our patients and their family motivates us and lies at the centre of our efforts. Guided by this philosophy, we want to provide your child with the best possible medical care, and at the same time make your stay and the worrisome times at the intensive care ward as pleasant as possible for you as a family.

Mortality at this paediatric intensive care ward is under 2 percent – at other German paediatric intensive care wards it is at 15 percent. Here, around 100 people covering all specialties of paediatric medicine are working around the clock. Parents also have access to a separate room – a farewell space – with many important details.

Unfortunately, Dr Sasse, Lead Consultant for Paediatric Intensive Care Medicine, has had to look for additional nursing staff for this area for some time. This important Heart Hero Award could help put an additional focus on this problem – which all hospitals in Germany are facing as there is a well-known, severe shortage of qualified nursing staff everywhere.

The MHH is a centre for high performance medicine. Accordingly severe are the types of ailments treated here, and so are the associated risks. In 2012, the first live lung transplant surgery in Europe was performed here on a 10-year-old. Overall, the MHH is the largest paediatric liver transplant centre in Germany.

In 1983, one of the first heart transplants in Germany was performed at the MHH; by now there have been far more than 1,925. Combined heart and lung transplant surgery has been performed since 1985. See also the current MHH information bulletin at https://www.mhh.de/.../MHH-Info/Heft_1_Februar_2021_1.pdf

We are looking forward to many of your votes for our 2021 Heart Hero Award nomination by 15/04/2021 at

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

20.3.2021

Herz-Held-Preis 2021

Unser Thema „Pflegenotsituation auf Kinderintensivstationen“

Liebe Freunde der „Kleinen Herzen Hannover“!

Jedes Jahr verleiht der Bundesverband Herzkranke Kinder (BVHK), dem die „Kleinen Herzen Hannover“ auch angehören, den „Herz-Held-Preis“. In diesem Jahr haben wir das unglaublich engagierte Instagram-Team der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für diese wichtige Ehrung vorgeschlagen. Wir bitten herzlich um viele Stimmen für „Pflegerinnen auf der Päd. Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)“:

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

Gesucht wird für den Herz-Held-Preis 2021 jemand, der sich über Gebühr für herzkranke Kinder und Jugendliche einsetzt. Deshalb schlagen wir das unglaublich engagierte Instagram-Team vor, das sich seit vielen Jahren weit über das berufliche Maß hinaus für die Kinderintensivstation einsetzt. So haben sie beispielsweise im Team die öffentlichkeitswirksame Medien-Möglichkeit auf Instagram „Lebensretter mit Herz“ entwickelt, die unser Verein "Kleine Herzen Hannover" von Anfang an finanziert. Hier wird besonders in diesen schlimmen Corona-Pandemie-Zeiten auf die Pflegenotsituation auf Kinderintensivstationen hingewiesen und um Pflegekräfte geworben. Lesen Sie dazu auch unsere Pressemeldung „Kinderintensivstation auf Instagram - Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf“ online:

https://www.lifepr.de/pressemitteilung/kleine-herzen-hannover-ev/Kinderintensivstation-auf-Instagram/boxid/835982 und: https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Besonders wichtig für diese Bewerbung auf den diesjährigen Herz-Held-Preis sind auch die Zeilen von Dr. Michal Sasse, Ltd. Oberarzt der Päd. Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover.

"Der Pflegemangel ist der wichtigste Faktor für die Unterversorgung von kranken Herzkindern in Deutschland. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um hier wieder eine Vollbeschäftigung zu erreichen, sonst sind alle anderen Mühen vergebens.

Gerade bei jungen Menschen verfangen die herkömmlichen Kommunikationswege wie Stellenanzeigen in Fachzeitschriften oder Artikel über den Stationsalltag in Fachbüchern nicht mehr. Dies hat die Instagram Gruppe der Pflegenden der MHH Kinderintensivstation 67 früh erkannt. Mit weit über das übliche Maß hinausgehendem Aufwand und Enthusiasmus gestalten sie den Instagram Auftritt der Station unermüdlich, er ist jederzeit aktuell, kreativ und hoch professionell. Der Erfolg gibt Ihnen recht. Neueinstellungen von Pflegenden gelingen derzeit fast ausschließlich über das Instagram Portal. Das Team hat den Nerv der Zeit getroffen und es gelingt ihnen, die Station mit dem Internet Auftritt so darzustellen wie sie ist: Interessant, aufregend und fürsorglich gegenüber ihren Mitarbeiter*Innen. Das kommt an, spricht sich rum und macht das Arbeiten auf der Station attraktiv und populär."

Die Päd. Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), bestehend aus Medizinern, Pflegekräften, Therapeuten und Seelsorgern, bemüht sich in vorbildlicher Weise und weit über ein normales berufliches Engagement hinaus um Kinder, die wegen eines besonders schweren Leidens, das oft eine Organtransplantation nötig macht, teilweise Monate oder sogar Jahre lang auf ihrer Intensivstation in der Klinik bleiben müssen.

Hier möchte sich jeder aus dem Instagram-Team der Päd. Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover kurz vorstellen:

Rut Wilde

„Ziemlich früh wusste ich, was ich werden möchte: Kinderkrankenschwester! 1992 beendete ich meine Ausbildung an den Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Im Anschluss habe ich dort noch 2 Jahre auf der Kleinkinder- und Säuglingsstation gearbeitet. 1994 dann der Wechsel nach Hannover auf Station 67. Bewusst hatte ich mich für eine Intensivstation entschieden. Mit "Berufserfahrung" und nebenher Erfahrungen im Rettungsdienst wird das schon... Einfach war es nicht, aber ich habe es bis heute nicht bereut! 1999 habe ich die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin absolviert.  Im Anschluss gleich noch die Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht. Jeder Tag auf unserer Station ist eine neue Herausforderung.  Alles kann sich von jetzt auf gleich ändern. Herausfordernd sind die unterschiedlichsten Krankheitsbilder die wir bei uns behandeln. Und im Laufe der Jahre hat sich etliches verändert!! Viele neue Behandlungsmöglichkeiten, neue Operationsmethoden, neue Medikamente, neueste Technik unterschiedlichster Art. Man lernt immer wieder etwas Neues dazu und sammelt Erfahrungen und entwickelt sich selbst immer weiter. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist etwas ganz Besonderes! Der Umgang mit unseren kleinen und großen Patienten/Patientinnen, ihren Eltern und Angehörigen ist stets eine neue Herausforderung. Jeder ist individuell und man versucht sich so gut wie möglich darauf einzustellen/einzulassen. Ein intensives Gespräch, ein offenes Ohr zusammen lachen und Spaß haben, aber auch mal traurig sein. Ein Trösterchen hier.... ein Abschiedsritual dort.... Freud und Leid liegen manchmal dicht beieinander. Im Laufe der Jahre hat man (hoffentlich) ein Gespür für die jeweilige Situation entwickelt um entsprechend zu handeln wie es angemessen ist.  Ein langer Prozess/Weg bei dem man von einem guten Team und Rückhalt stets profitiert! Ich bin froh, diesen Beruf ausgewählt zu haben! Auch wenn es wahrlich nicht immer einfach ist.  Und die Bedingungen leider nicht optimal sind. Da besteht eindeutig Handlungsbedarf von Seiten der Politik! Aber gerade deswegen spielt das Herz und die Leidenschaft eine große Rolle!“

Pia Stecker

„Mein Name ist Pia Stecker, ich bin 23 Jahre alt und habe mich recht früh für die Pflege entschieden. Ich habe die 10. Klasse eines Gymnasiums besucht und mich dann statt des üblichen Weges - das Abitur - für ein Bundesfreiwilligendienst an der MHH entschieden. Ziemlich früh stand fest, dass ich dies „für immer“ machen möchte. Da ich noch recht jung war, entschied ich mich dafür, das BFD auf 18 Monate insgesamt zu verlängern und habe im Anschluss die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin absolviert. Die Ausbildung und damit auch die Zeit im Schwesternwohnheim war unvergesslich und hat mein Leben nachhaltig beeinflusst. Im 2. Lehrjahr der Ausbildung hatte ich einen Einsatz auf der Intensivstation 67 und wusste: Da möchte ich hin! Und genau das ist auch passiert, nach einem halben Jahr Einarbeitung konnte ich sicher und mit Freude und Empathie die schwerstkranken Patienten dort versorgen. Doch spätestens seit der Pandemie ist es in aller Munde - wir sind zu wenige! Also habe ich mich mit Rut und Winona dazu entschlossen den Instagram-Account zu gründen um zu zeigen wie wertvoll, wichtig und erfüllend unsere Arbeit ist und was Pflege überhaupt bedeutet. Das Feedback der Kollegen, ehemaligen Patienten oder Eltern ist großartig und somit jede Sekunde ehrenamtlicher Arbeit wert!“

Winona Hänke

Hallo, ich bin Winona Hänke! 2017 habe ich mein Examen zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin gemacht. Über Umwege bin ich 2018 schließlich auf der 67 gelandet, was ich bisher niemals bereut habe. Schon während meiner Ausbildung fand ich die Kardiologie unglaublich spannend. Das menschliche Herz ist in seiner Komplexität ein so faszinierendes Organ und unsere kleinen und großen PatientInnen wahnsinnig starke HeldInnen. Um unserer Arbeit ein Gesicht und Anerkennung durch Darstellung zu geben, haben wir 4 uns zusammengetan und die Chance auf Instagram genutzt, um so vielen Leuten wie möglich zu zeigen, was Pflege bedeutet. Viele wissen einfach nicht, was hinter dem simplen Begriff Pflege steht. Wir denken, dass sich das ändern muss, damit sich etwas in der Pflege ändert. Damit wir in Zukunft jeder und jedem unserer kleinen PatientInnen in schlimmen Zeiten helfen können. Denn Pflege ist so viel mehr!

Hier ein Auszug aus der Patienten-Informationsbroschüre der Päd. Intensivmedizin der MHH, um den Arbeitsbereich von Rut Wilde, Pia Stecker, Winona Hänke noch eingehender vorzustellen:

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE KINDERINTENSIVSTATION

Die Station 67 verfügt über 18 voll ausgestattete Beatmungsplätze und ist die größte Kinderintensivstation im deutschsprachigen Raum. Wir behandeln im Jahr etwa 1.200 Kinder jeden Alters sowie Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH-Patienten). Unser ärztliches und pflegerisches Team arbeitet in enger Kooperation mit Kollegen aller Fachdisziplinen, insbesondere jenen der Klinik für Chirurgie angeborener Herzfehler, der Frühgeborenen-Intensivmedizin, der Erwachsenen-Kardiologie und sämtlicher chirurgischer Fächer (Kinderchirurgie, Herz-Thorax-Chirurgie, Neurochirurgie, Unfallchirurgie, Transplantationschirurgie, plastische Chirurgie, Hals-Nasen-Ohren Heilkunde u.a.).

Im Vordergrund steht die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern, die Therapie von Organversagen, die Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung bei Organtransplantationen (Herz, Lunge, Leber und Niere), die Betreuung von Kindern nach schweren kinder- und neurochirurgischen Eingriffen, sowie die Versorgung von akut lebensbedrohlich erkrankten oder verunfallten Kindern. Aufgrund unserer Schwerpunkte therapieren wir Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet.

OPTIMALE ÄRZTLICHE & PFLEGERISCHE VERSORGUNG

Das Team ist rund um die Uhr für ansprechbar und legt größten Wert auf offene und ehrliche Gespräche. Sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte arbeiten im Dreischichtsystem. Eine Pflegekraft betreut in der Regel zwei Patienten. Sechs hochspezialisierte Oberärzte sind in steter Abstimmung mit den Kollegen der oben genannten Fachabteilungen verantwortlich für die Therapiesteuerung. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind mindestens zwei erfahrene Ärzte auf Station und ein erfahrener Oberarzt zusätzlich im Rufdienst – Voraussetzung für eine kontinuierliche Betreuung unserer Patienten auf höchstem Niveau über 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr.

UNSERE PHILOSOPHIE: MODERNSTE KINDERINTENSIVMEDIZIN IN VERBINDUNG MIT EMPATHIE, MENSCHLICHKEIT UND RESPEKT

Moderne Kinderintensivmedizin ist an viele Maschinen gebunden und erscheint auf den ersten Blick oft sehr technisch und unmenschlich. Doch trotz aller Technik haben bei uns Menschlichkeit, Empathie und Respekt im Umgang miteinander allerhöchste Priorität. Das Wohl eines jeden einzelnen Patienten und seiner Familie treibt uns an und steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Mit dieser Philosophie möchten wir Ihrem Kind die bestmögliche medizinische Betreuung zukommen lassen und gleichzeitig Ihnen als Familie den Aufenthalt und die sorgenvolle Zeit auf der Intensivstation so angenehm wie möglich gestalten.

Die Sterblichkeitsrate auf dieser Kinderintensivstation liegt unter 2 Prozent - auf anderen deutschen Kinderintensivstationen liegt sie bei 15 Prozent. Hier arbeiten rund um die Uhr etwa 100 Personen aus allen Fachgebieten der Kindermedizin. Es steht für die Eltern auch ein eigenes Zimmer - ein Abschiedsraum - mit vielen wichtigen Details zur Verfügung.

Doch leider sucht Dr. Sasse, Ltd. Oberarzt der Päd. Intensivmedizin, für diesen Bereich seit einiger Zeit weitere Pflegekräfte. Dieser wichtige Herz-Held-Preis könnte nochmals verstärkt den Fokus auf dieses Problem lenken, mit dem alle Kliniken in Deutschland zu kämpfen haben, denn der Mangel an qualifizierten Pflegekräften ist bekanntlich überall sehr groß.

Die MHH ist ein Zentrum der Hochleistungsmedizin. Dem entsprechend gravierend sind die Leiden, die behandelt werden, dem entsprechend hoch sind auch die Risiken. 2012 fand hier die erste Lebendlungentransplantation in Europa an einem Zehnjährigen statt. Insgesamt ist die MHH das größte Kinder-Lebertransplantationszentrum Deutschlands.

1983 wurde in der MHH eine der ersten Herztransplantationen in Deutschland durchgeführt; inzwischen gab es hier weit mehr als 1.925. Seit 1985 werden auch Herz und Lunge transplantiert. Siehe auch aktuelles MHH-Info:

https://www.mhh.de/fileadmin/mhh/presse/Publikationen/MHH-Info/Heft_1_Februar_2021_1.pdf

Wir freuen uns über viele Stimmen für unseren diesjährigen „Herz-Held-Preis“-Vorschlag unter:

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

English version

Dear friends of 'Kleine Herzen Hannover' (Hannover Little Hearts)!

Every year, the Federation of Childhood Heart Disease Associations (Bundesverband Herzkranke Kinder, BVHK), of which Kleine Herzen Hannover is a member, presents its 'Heart Hero Award' (Herz-Held-Preis). This year, we have nominated the incredibly committed Instagram team at the Paediatric Intensive Care Ward, Hannover Medical School (Medizinische Hochschule Hannover, MHH) for this important honour. We kindly ask for your vote for the 'Paediatric Intensive Care Ward Nursing Personnel at Hannover Medical School (MHH)' by 15/04/2021:

https://bvhk.de/.../herzheld2021/wahldesherzheld2021/...

The Heart Hero Award 2021 is intended for someone who goes beyond the call of duty in their service to children and youth with heart disease. This is why we are nominating the incredibly committed Instagram team, whose members are working way beyond their professional duty in supporting the paediatric intensive care ward. For example, as a team they developed the high-profile media campaign 'Lebensretter mit Herz' (Life Savers at Heart) on Instagram, which our association 'Kleine Herzen Hannover' has been financing right from the start. It draws attention to the dire nursing staff shortage in paediatric intensive care wards, especially in these terrible times of the coronavirus pandemic, and aims to attract new nursing personnel. Please also read our online press release on this issue, titled 'Kinderintensivstation auf Instagram – Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf' (Paediatric intensive care ward on Instagram – nursing staff at the MHH-Paediatric Hospital promote their profession) at

https://www.lifepr.de/.../Kinderintensivstat.../boxid/835982 and https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Especially important regarding this nomination for this year's Heart Hero Award are also these lines written by Dr Michal Sasse, Lead Consultant for Paediatric Intensive Care Medicine at Hannover Medical School:

"The nursing staff shortage is the most important factor in service gaps for young heart patients in Germany. We must pull out all stops to rebuild full staff complements in this area, otherwise all our other efforts will be in vain.

Especially for young people, traditional communication channels – such as job advertisements in professional journals and articles about the daily work routine on the ward – no longer have traction. The Instagram group of the Paediatric Intensive Care Ward 67 nursing team at MHH recognised this early on. With effort and enthusiasm way beyond the usual, they tirelessly fill the ward's Instagram account with content – keeping it up to date, creative and highly professional at all times. Their success speaks for itself. Recruitment of new nursing personnel is almost exclusively achieved via the Instagram portal. The team has struck the right chord and succeeds in representing the ward as it really is: interesting, exciting, and caring towards its staff. It reaches its audience, word gets around, and it makes working at the ward attractive and popular."

The Paediatric Intensive Care Ward at Hannover Medical School (MHH), consisting of doctors, nursing personnel, therapists and pastoral care workers, makes exemplary efforts beyond the call of normal professional duty on behalf of its patients – children who, because of especially severe illness, often necessitating organ transplantation, sometimes must remain on the intensive care ward of the hospital for months or even years.

Each member of the Instagram team at the Paediatric Intensive Care Ward of Hannover Medical School would like to briefly introduce themselves:

Rut Wilde:

"I knew very early on what I wanted to be when I grew up: a nurse for children! In 1992, I finished my training at Horst-Schmidt-Hospitals in Wiesbaden. Afterwards, I worked there for another two years on the ward for infants and toddlers. Then, in 1994, I came to Ward 67 here in Hannover.

I had consciously chosen an intensive care ward.

I thought that, with 'professional experience', plus some experience in the ambulance service on the side, I would be OK ... It hasn't been easy, but I have not regretted it yet! In 1999, I completed advanced training in anaesthesia and intensive care medicine. Then, I added some further training as a nursing instructor straight after that.

Every day on our ward is a new challenge. Anything can change at any time. The wide variety of clinical presentations we treat here is also a challenge.

And many things have changed over the years! Many new treatment options, new surgical techniques, new medications, new technology of every variety.

You keep learning something new, gather experience and develop as a person all the time. The interdisciplinary collaboration is something very special.

And interacting with our patients big and small, their parents and relatives is always a fresh challenge. Every person is an individual, and we try as much as possible to adjust and connect.

Deep conversations, lending an ear, laughing together and having fun, but also being sad together at times. A kind word of consolation here ... a farewell ritual there ... joy and sorrow a rarely far apart.

Over the years, you (hopefully) develop a sensitivity for each situation in order to act appropriately. It's a long process, and a path along which the support and backing of a great team is always welcome!

I am glad to have chosen this profession for myself! Even if it isn't always easy. And even if the conditions are unfortunately not ideal. There is clearly a need for government action on this issue! But, especially for this reason, heart and passion have an important role to play!

"

Pia Stecker:

"My name is Pia Stecker, I am 23 years old and decided quite early on to go into nursing. I completed year ten of high school and then, instead of continuing on the usual path towards the Abitur (university entry certificate), I decided to join the Federal Voluntary Service (Bundesfreiwilligendienst) with a placement at the MHH. Quite early in the piece, it was clear to me that I wanted to stay there 'for good'. Because I was still quite young, I decided to extend my Federal Voluntary Service to a total of 18 months, and then completed my training in health and paediatric care. The training and the time spent in student accommodation were unforgettable experiences, and have had a lasting impact on my life. In my second year, I was on placement on Intensive Care Ward 67, and I knew it then: this is where I want to be! And that's exactly what happened – after 6 months of induction, I was able to care for the most severely ill patients there with joy and empathy. However, especially since the pandemic started, one thing has been on everyone's lips: there are too few of us! That's why I decided, together with Rut and Winona, to start the Instagram account in order to showcase how precious, important and satisfying our work is, and what nursing care actually means. The feedback from colleagues, former patients and parents is fantastic, and worth every second of voluntary work!”

Winona Hänke:

“Hello, I am Winona Hänke! In 2017, I passed my exam as a health and paediatric care nurse. Via a few turns and roundabouts, I eventually ended up on Ward 67, and have never regretted it. Even while still in training, I found cardiology incredibly interesting. The human heart in all its complexity is such a fascinating organ, and our patients, big and small, are such amazing heroes. To give our work a public face and the recognition it deserves, we four have teamed up and used the opportunity Instagram offers to show as many people as possible what nursing care really is all about. Many people just simply don't know what's behind the word 'nursing'. We think this has to turn around so that something can change in the field of nursing. And that's so that, in future, we can help each and every one of our little patients during hard times.  Because nursing care is so much more!”

Here is an excerpt from the patient information brochure of the Department of Paediatric Intensive Care at the MHH, introducing the work environment of Rut Wilde, Pia Stecker and Winona Hänke in more detail:

GERMANY'S LARGEST PAEDIATRIC INTENSIVE CARE WARD

Ward 67 has 18 fully equipped ventilation bays, and is the largest paediatric intensive care ward in the German-speaking region. Per year, we treat approx. 1,200 children of all ages, as well as grown-ups with congenital heart defects (GUCH patients). Our medical and nursing team works in close collaboration with colleagues of all specialties, in particular those of the department for congenital heart defect surgery, premature newborn intensive care medicine, adult cardiology, and all surgical disciplines (paediatric surgery, cardio-thoracic surgery, neurosurgery, trauma surgery, transplant surgery, plastic surgery, ear, nose and throat medicine etc.).

Of primary concern are the treatment of children with congenital heart defects, the treatment of organ failure, the preparation, procedure and aftercare of organ transplantations (heart, lung, liver and kidney), caring for children after major paediatric and neurosurgical procedures, as well as caring for children with acute, life-threatening illness or trauma. Based on these priorities, we treat children from all over Germany.

OPTIMAL MEDICAL AND NURSING CARE

The team is available around the clock and places the utmost importance on open and honest conversations. Doctors as well as nursing personnel are working in three shifts. One nurse usually cares for two patients. Six highly specialised consultants, in constant coordination with colleagues in the above-mentioned disciplines, are responsible for therapeutic management. At any time during the day and night, at least two experienced physicians are present on the ward, and in addition, one experienced consultant is on call – the prerequisite for the continuous care of our patients at the highest standard, 24 hours per day, 365 days per year.

OUR PHILOSOPHY: STATE OF THE ART PAEDIATRIC INTENSIVE CARE MEDICINE IN COMBINATION WITH EMPATHY, HUMANITY AND RESPECT

Contemporary paediatric intensive care medicine relies on a lot of machinery, and can seem very technical and inhuman at first glance. But despite all the technology, human closeness, empathy and respect in interactions are our highest priority. The welfare of each and every one of our patients and their family motivates us and lies at the centre of our efforts. Guided by this philosophy, we want to provide your child with the best possible medical care, and at the same time make your stay and the worrisome times at the intensive care ward as pleasant as possible for you as a family.

Mortality at this paediatric intensive care ward is under 2 percent – at other German paediatric intensive care wards it is at 15 percent. Here, around 100 people covering all specialties of paediatric medicine are working around the clock. Parents also have access to a separate room – a farewell space – with many important details.

Unfortunately, Dr Sasse, Lead Consultant for Paediatric Intensive Care Medicine, has had to look for additional nursing staff for this area for some time. This important Heart Hero Award could help put an additional focus on this problem – which all hospitals in Germany are facing as there is a well-known, severe shortage of qualified nursing staff everywhere.

The MHH is a centre for high performance medicine. Accordingly severe are the types of ailments treated here, and so are the associated risks. In 2012, the first live lung transplant surgery in Europe was performed here on a 10-year-old. Overall, the MHH is the largest paediatric liver transplant centre in Germany.

In 1983, one of the first heart transplants in Germany was performed at the MHH; by now there have been far more than 1,925. Combined heart and lung transplant surgery has been performed since 1985. See also the current MHH information bulletin at https://www.mhh.de/.../MHH-Info/Heft_1_Februar_2021_1.pdf

We are looking forward to many of your votes for our 2021 Heart Hero Award nomination by 15/04/2021 at

https://bvhk.de/veranstaltungen/preise-wettbewerbe/herzheld2021/wahldesherzheld2021/?fbclid=IwAR3vm96XsQlmm22RJpBiIOECkgT5VsGKsWSKiVIjP9Ivq3vlkPEFgRj0mjw

17.3.2021

LBS-Nord: Azubi-Spendenaktion 2020

1.000 Euro zugunsten Kleine Herzen Hannover

„Im Rahmen der Azubi-Spendenaktion 2020 der LBS-Nord sind unglaubliche 1.000 Euro zusammengekommen“, freut sich Auszubildende Anna-Lena Tröner (re.). Der gewaltige Spendenscheck wurde am 10. März 2020 von ihr und ihrem Kollegen Maximilian Hoffman an Kornelia Winnicka, stellvertretende Vereinsvorsitzende von Kleine Herzen Hannover, überreicht. „Wir freuen uns sehr über diese enorme Summe, die wir gerne für unsere wichtigen Vereinsprojekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover einsetzen. Hier besonders für unser Spielzimmer auf der Kinderherzstation“, bedankt sich Kornelia Winnicka bei der Spendenscheckübergabe bei den beiden engagierten Auszubildenden der LBS-Nord. Und weiter: „Der Verein freut sich sehr über diese schöne Unterstützung, da immer wieder Ausgaben für unsere unterschiedlichen Projekte notwendig sind. Und die Mittel dafür können wir nur über das enorme Engagement unserer vielen Unterstützer der Kleinen Herzen aufbringen.“

"Kleine Herzen Hannover e.V." engagiert sich seit 15 Jahren ehrenamtlich für neue Standards der Betreuung in der MHH-Kinderkardiologie und entwickelt nachhaltige, bundesweit beachtete und bereits mehrfach ausgezeichnete Projekte immer mit dem Anspruch der "Hilfe zur Selbsthilfe". Weitere Informationen auch unter: https://www.kleineherzen.de/

17.3.2021

LBS-Nord: Azubi-Spendenaktion 2020

1.000 Euro zugunsten Kleine Herzen Hannover

„Im Rahmen der Azubi-Spendenaktion 2020 der LBS-Nord sind unglaubliche 1.000 Euro zusammengekommen“, freut sich Auszubildende Anna-Lena Tröner (re.). Der gewaltige Spendenscheck wurde am 10. März 2020 von ihr und ihrem Kollegen Maximilian Hoffman an Kornelia Winnicka, stellvertretende Vereinsvorsitzende von Kleine Herzen Hannover, überreicht. „Wir freuen uns sehr über diese enorme Summe, die wir gerne für unsere wichtigen Vereinsprojekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover einsetzen. Hier besonders für unser Spielzimmer auf der Kinderherzstation“, bedankt sich Kornelia Winnicka bei der Spendenscheckübergabe bei den beiden engagierten Auszubildenden der LBS-Nord. Und weiter: „Der Verein freut sich sehr über diese schöne Unterstützung, da immer wieder Ausgaben für unsere unterschiedlichen Projekte notwendig sind. Und die Mittel dafür können wir nur über das enorme Engagement unserer vielen Unterstützer der Kleinen Herzen aufbringen.“

"Kleine Herzen Hannover e.V." engagiert sich seit 15 Jahren ehrenamtlich für neue Standards der Betreuung in der MHH-Kinderkardiologie und entwickelt nachhaltige, bundesweit beachtete und bereits mehrfach ausgezeichnete Projekte immer mit dem Anspruch der "Hilfe zur Selbsthilfe". Weitere Informationen auch unter: https://www.kleineherzen.de/

Die Auszubildenden Anna-Lena- Tröner (re.) und Maximilian Hoffmann (li.) übergeben den Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro an Kornelia Winnicka, stellv. Vorsitzende „Kleine Herzen Hannover e.V.“. Foto: LBS-Nord
22.2.2021

Kinderintensivstation auf Instagram

Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf

„Es kann nicht sein, dass Kinder sterben müssen, weil wir nicht genügend Pflegekräfte haben!“ Drei Mitarbeiterinnen von der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollten da nicht länger tatenlos zusehen und haben den Instagram-Account „Lebensretter mit Herz“ gegründet. Jeden Tag sind die Ärzte und Pflegekräfte der Kinderklinik mit dieser Situation konfrontiert, die sie nicht begreifen und auch nicht mehr ertragen können. Das Problem: Auf der größten Intensivstation für Kinder in ganz Deutschland gibt es zwar genügend Betten für schwerkranke Kinder, aber es fehlen dafür die Pflegekräfte. Mehr als 400 Kinder pro Jahr müssen aus anderen Kliniken abgewiesen werden, weil sie zwar behandelt und operiert, aber nicht gepflegt werden können. Einige von ihnen müssen sterben.

Die drei Pflegekräfte Rut, Winona und Pia machen nun auf Instagram Werbung für ihren Berufsstand und für ihre Station 67. Ehrenamtlich – neben ihrer Arbeit. Weil sie etwas tun wollen – weil sie dafür sorgen wollen, dass sich Fachkräfte oder vielleicht auch Schulabgänger bei der MHH bewerben. Und sie wollen für mehr Anerkennung werben und ihre Arbeit realistisch darstellen. „Besonders die Kombination aus Eigen-Engagement und professioneller Betreuung des Accounts führt zu einer nachhaltigen Entwicklung des Projektes“, sagt der Leitende Oberarzt der Kinderintensivstation, Dr. Michael Sasse.   So werde die Bedeutung dieser wichtigen Intensivstation für den gesamten norddeutschen Raum und darüber hinaus reflektiert und gewürdigt. Unterstützt wird das Projekt in seiner technischen Umsetzung von „Kleine Herzen Hannover“. Der gemeinnützige Verein engagiert sich seit 2006 für herzkranke Kinder. Einige seiner bundesweit einmaligen Projekte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.

„Die Lebensretter mit Herz“ haben auf Instagram inzwischen mehr als 3.300 Follower – immer mehr Menschen aus ganz Deutschland und Europa informieren sich nun über die Station 67 in Hannover. „Es gibt viele Anfragen für ein Praktikum, für eine Hospitanz oder eine Stationsbesichtigung“, so Rut. Sie ist bereits seit 1994 in der Kinderklinik tätig Sehr wichtig sei der Austausch mit den Eltern über diese Plattform. Einige könnten sich nun sogar schon im Vorfeld über die Station informieren, bevor ihr Kind dort aufgenommen wird. Das würde helfen, Nähe herzustellen und Ängste abzubauen. Pia und Winona sind seit drei Jahren auf der Intensivstation und wissen, wie viele Leute man mit Instagram erreichen kann. Unterstützt werden die drei Pflegekräfte von Mila - der Tochter des Leitenden Oberarztes. Sie hat im Medienbereich studiert und berät die Pflegekräfte fachlich im Umgang mit den Sozialen Medien. „Viele Bewerbungen für die Pflege wurden in den letzten Monaten durch den Instagram Account generiert“, sagt Dr. Michael Sasse. „Dieses Ergebnis zeigt, dass sich unser ehrenamtliches Engagement und die vielen Stunden lohnen“, freuen sich die drei Pflegekräfte. Bereits zwei neue Kolleginnen konnten eingestellt werden.

Jede Woche informiert das „Instagram-Team“ über ein zentrales Thema ihrer Arbeit. So haben sie schon über Vorurteile berichtet, ihre Station in Bildern oder die Mitarbeiter vorgestellt. Auch einige Eltern haben auf dem Account die Krankheitsgeschichten ihrer Kinder erzählt und für mehr Interesse an der Arbeit der Pflegekräfte geworben. Fast 200 verschiedene Beiträge wurden bereits gepostet. „Wir scheuen uns auch nicht davor, über das Sterben und den Tod zu berichten“, betont Rut. Und auch kritisch setzen sie sich mit der mangelnden Unterstützung durch die Politik für ihren Berufsstand auseinander. Ganz wichtig ist ihnen, die Vielfältigkeit ihrer Arbeit darzustellen. „Das, was wir hier machen, ist viel mehr als wickeln, füttern und kuscheln“, erklärt Rut. Zwölf Betten sind auf der Intensivstation ständig belegt – dort liegen Kinder mit Herz-, Lungen- oder Nierenkrankheiten – oder wenn Transplantationen vorgenommen wurden. Nur wenn es personell optimal läuft, kann die Zahl auf 14 erhöht werden.

Doch das Problem bleibt. Zwölf Betten sind belegt – sechs sind frei. Dort könnten weitere schwer kranke Kinder behandelt und gepflegt werden, wenn genügend Pflegekräfte da wären. Aber immer mehr wandern ab. Die Gründe sind vielfältig: Schicht- und Wochenendarbeit, wenig Würdigung dieser wichtigen Tätigkeit durch Politik und Gesellschaft – aber vor allem die schlechte Bezahlung. Eine examinierte Pflegekraft verdient im Monat etwa 3.000 Euro brutto. Einige Pflegekräfte verfügen sogar über eine zusätzliche Qualifikation. Sie haben dafür eine zweijährige Fachausbildung gemacht und bekommen dafür monatlich aber nur etwa 100 Euro mehr. Für Dr. Michael Sasse ist diese Situation „unerträglich“.

62 Pflegekräfte würde der leitende Oberarzt eigentlich für seine Station benötigen – zurzeit sind es aber gerade einmal 54. Er hofft, dass sich durch dieses ehrenamtliche Engagement seiner Pflegekräfte auf Instagram etwas an dieser Situation verändert. Eines sei jetzt schon klar: Die Pflege habe durch den Account erheblich an Profil gewonnen. Mit 800.000 Klicks in nur einem Jahr könne der Internetauftritt schon jetzt als sehr erfolgreich angesehen werden.

Instagram-Link zu „Lebensretter mit Herz“: https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Link zur Päd. Intensivstation der MHH:
https://www.mhh.de/pflege/stationen-und-funktionsbereiche/station67

22.2.2021

Kinderintensivstation auf Instagram

Pflegekräfte der MHH-Kinderklinik werben für ihren Beruf

„Es kann nicht sein, dass Kinder sterben müssen, weil wir nicht genügend Pflegekräfte haben!“ Drei Mitarbeiterinnen von der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollten da nicht länger tatenlos zusehen und haben den Instagram-Account „Lebensretter mit Herz“ gegründet. Jeden Tag sind die Ärzte und Pflegekräfte der Kinderklinik mit dieser Situation konfrontiert, die sie nicht begreifen und auch nicht mehr ertragen können. Das Problem: Auf der größten Intensivstation für Kinder in ganz Deutschland gibt es zwar genügend Betten für schwerkranke Kinder, aber es fehlen dafür die Pflegekräfte. Mehr als 400 Kinder pro Jahr müssen aus anderen Kliniken abgewiesen werden, weil sie zwar behandelt und operiert, aber nicht gepflegt werden können. Einige von ihnen müssen sterben.

Die drei Pflegekräfte Rut, Winona und Pia machen nun auf Instagram Werbung für ihren Berufsstand und für ihre Station 67. Ehrenamtlich – neben ihrer Arbeit. Weil sie etwas tun wollen – weil sie dafür sorgen wollen, dass sich Fachkräfte oder vielleicht auch Schulabgänger bei der MHH bewerben. Und sie wollen für mehr Anerkennung werben und ihre Arbeit realistisch darstellen. „Besonders die Kombination aus Eigen-Engagement und professioneller Betreuung des Accounts führt zu einer nachhaltigen Entwicklung des Projektes“, sagt der Leitende Oberarzt der Kinderintensivstation, Dr. Michael Sasse.   So werde die Bedeutung dieser wichtigen Intensivstation für den gesamten norddeutschen Raum und darüber hinaus reflektiert und gewürdigt. Unterstützt wird das Projekt in seiner technischen Umsetzung von „Kleine Herzen Hannover“. Der gemeinnützige Verein engagiert sich seit 2006 für herzkranke Kinder. Einige seiner bundesweit einmaligen Projekte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.

„Die Lebensretter mit Herz“ haben auf Instagram inzwischen mehr als 3.300 Follower – immer mehr Menschen aus ganz Deutschland und Europa informieren sich nun über die Station 67 in Hannover. „Es gibt viele Anfragen für ein Praktikum, für eine Hospitanz oder eine Stationsbesichtigung“, so Rut. Sie ist bereits seit 1994 in der Kinderklinik tätig Sehr wichtig sei der Austausch mit den Eltern über diese Plattform. Einige könnten sich nun sogar schon im Vorfeld über die Station informieren, bevor ihr Kind dort aufgenommen wird. Das würde helfen, Nähe herzustellen und Ängste abzubauen. Pia und Winona sind seit drei Jahren auf der Intensivstation und wissen, wie viele Leute man mit Instagram erreichen kann. Unterstützt werden die drei Pflegekräfte von Mila - der Tochter des Leitenden Oberarztes. Sie hat im Medienbereich studiert und berät die Pflegekräfte fachlich im Umgang mit den Sozialen Medien. „Viele Bewerbungen für die Pflege wurden in den letzten Monaten durch den Instagram Account generiert“, sagt Dr. Michael Sasse. „Dieses Ergebnis zeigt, dass sich unser ehrenamtliches Engagement und die vielen Stunden lohnen“, freuen sich die drei Pflegekräfte. Bereits zwei neue Kolleginnen konnten eingestellt werden.

Jede Woche informiert das „Instagram-Team“ über ein zentrales Thema ihrer Arbeit. So haben sie schon über Vorurteile berichtet, ihre Station in Bildern oder die Mitarbeiter vorgestellt. Auch einige Eltern haben auf dem Account die Krankheitsgeschichten ihrer Kinder erzählt und für mehr Interesse an der Arbeit der Pflegekräfte geworben. Fast 200 verschiedene Beiträge wurden bereits gepostet. „Wir scheuen uns auch nicht davor, über das Sterben und den Tod zu berichten“, betont Rut. Und auch kritisch setzen sie sich mit der mangelnden Unterstützung durch die Politik für ihren Berufsstand auseinander. Ganz wichtig ist ihnen, die Vielfältigkeit ihrer Arbeit darzustellen. „Das, was wir hier machen, ist viel mehr als wickeln, füttern und kuscheln“, erklärt Rut. Zwölf Betten sind auf der Intensivstation ständig belegt – dort liegen Kinder mit Herz-, Lungen- oder Nierenkrankheiten – oder wenn Transplantationen vorgenommen wurden. Nur wenn es personell optimal läuft, kann die Zahl auf 14 erhöht werden.

Doch das Problem bleibt. Zwölf Betten sind belegt – sechs sind frei. Dort könnten weitere schwer kranke Kinder behandelt und gepflegt werden, wenn genügend Pflegekräfte da wären. Aber immer mehr wandern ab. Die Gründe sind vielfältig: Schicht- und Wochenendarbeit, wenig Würdigung dieser wichtigen Tätigkeit durch Politik und Gesellschaft – aber vor allem die schlechte Bezahlung. Eine examinierte Pflegekraft verdient im Monat etwa 3.000 Euro brutto. Einige Pflegekräfte verfügen sogar über eine zusätzliche Qualifikation. Sie haben dafür eine zweijährige Fachausbildung gemacht und bekommen dafür monatlich aber nur etwa 100 Euro mehr. Für Dr. Michael Sasse ist diese Situation „unerträglich“.

62 Pflegekräfte würde der leitende Oberarzt eigentlich für seine Station benötigen – zurzeit sind es aber gerade einmal 54. Er hofft, dass sich durch dieses ehrenamtliche Engagement seiner Pflegekräfte auf Instagram etwas an dieser Situation verändert. Eines sei jetzt schon klar: Die Pflege habe durch den Account erheblich an Profil gewonnen. Mit 800.000 Klicks in nur einem Jahr könne der Internetauftritt schon jetzt als sehr erfolgreich angesehen werden.

Instagram-Link zu „Lebensretter mit Herz“: https://www.instagram.com/lebensretter_mit_herz.67/?hl=de

Link zur Päd. Intensivstation der MHH:
https://www.mhh.de/pflege/stationen-und-funktionsbereiche/station67

8.2.2021

Spiel und Freude für kranke Kinder

Dorothea Weiss arbeitet als Musik-Therapeutin in der Kinderherzklinik in der Medizinischen Hochschule Hannover

Wenn Dorothea Weiss über ihren Beruf spricht, dann sprudelt es nur so aus ihr heraus – die Begeisterung, die Leidenschaft für ihr Tun – und die Empathie, die damit einhergeht. Dabei hat sie jeden Tag mit schwer kranken Kindern zu tun – und auch der Tod spielt oft eine Rolle. Dorothea Weiss ist Musik-Therapeutin an der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ihr größtes Anliegen ist es, den Kindern etwas zu geben, was im Klinikalltag oft zu kurz kommt: Ruhe, Entspannung, Ablenkung – einmal auf andere Gedanken kommen. „Ich möchte ihnen etwas geben, was ihnen gut tut – was für Wohlbefinden sorgt“, sagt die 61jährige Musiktherapeutin. Seit Sommer letzten Jahres arbeitet sie nun auch für den Verein „Kleine Herzen Hannover“ – einem gemeinnützigen Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover anbietet.

Vereinsvorsitzende Ira Thorsting wurde in der Kinderklinik auf die Musiktherapeutin aufmerksam und sprach sie an, ob sie nicht auch für die herzkranken Kinder und für die Geschwister Musik machen könne. Sie konnte! Schon seit 14 Jahren ist Dorothea Weiss an der MHH beschäftigt – als freiberufliche Mitarbeiterin – finanziert ausschließlich von verschiedenen Elternvereinen. Das Krankenhaus selbst ist an der Finanzierung nicht beteiligt. „Als ich hier anfing war ich eine Pionierin“, sagt Dorothea Weiss. Sie lebt seit 30 Jahren in Hannover und hat an der Musikhochschule in Detmold studiert. Zunächst war sie dann viele Jahre als Musiklehrerin in verschiedenen Musikschulen tätig und brachte den Kindern das Querflöten- und Klavierspielen bei. „Als dann meine Kinder aus dem Haus waren, habe ich mich gefragt, was ich verändern könnte“, erzählt die vierfache Mutter und besann sich auf einen ganz frühen Wunsch, als Musiktherapeutin zu arbeiten. Berufsbegleitend machte sie eine entsprechende Ausbildung und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. „Ich habe das nie bereut. Ich gehe jeden Tag mit großer Freude zur Arbeit, weil ich immer neue Menschen treffe, neue Situationen erlebe und Kindern und deren Eltern helfen kann. Es ist eine wunderbare Arbeit.“

Die Kinder nennen sie „Doro“ und freuen sich, wenn sie mit ihren Klangschalen oder Instrumenten an ihr Bett kommt. „Die meisten Kinder sind so schwer krank, dass sie nicht aufstehen können“, erklärt sie. Manche seien mit der Zeit sprachlos geworden, hätten den Kontakt zu ihrer Umwelt abgebrochen. „Einmal hatte ich ein Kind, das schon lange nicht mehr richtig gesprochen hatte. Die Eltern waren verzweifelt und wussten sich keinen Rat mehr“, erzählt die Therapeutin. An einem Tag aber sagte das Kind plötzlich: „Doro, wir können uns ja über Töne unterhalten.“ Der Mutter seien die Tränen gekommen – und auch für sie sei das ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. „Es ist ja so, dass die Kinder über lange Zeiten den belastenden Geräuschen von Überwachungsgeräten und Infusionspumpen ausgeliefert sind“, sagt Dorothea Weiss. Darum sei es für viele eine Wohltat, sich einmal mit schönen Klängen berauschen zu lassen. Sie würden dann auf andere Gedanken kommen und sich entspannen. „Viele Kinder lieben es, sich auf von Musik begleitete Fantasiereisen zu begeben“, sagt Weiss.

Die möchte den Kindern in der Arbeit mit Musik Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Gefühle, inneren Bilder oder Ahnungen geben: „Einmal sagte ein Junge zu mir, dass er gar nicht mehr daran gedacht hat, dass ihm ja ständig übel ist.“ Ihre Erfahrung zeige, dass Musik gerade schwerkranken Kindern gut tun würde, insbesondere auch dann, wenn sie selber nicht so aktiv sein könnten.

Mehr als 200 Kinder liegen in der Kinderklinik der MHH – Dorothea Weiss betreut etwa acht bis zehn Kinder pro Tag. „Mit denen bin ich dann aber auch fast eine Stunde beschäftigt“, sagt sie. Der Tag würde für die Kinder dadurch auch eine Struktur bekommen, welche für die Zeit im Krankenhaus sehr wichtig sei. „Die wissen, am Dienstag kommt Doro und freuen sich darauf.“ Auch für Geschwisterkinder will sie da sein. Darauf legt besonders der Verein „Kleine Herzen Hannover“ viel Wert. Doch seit Sommer letzten Jahres war das bisher wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Aber geplant ist es für die Zukunft. Auch mit ihren Geschwistern könnten die kranken Kinder über die Musik wieder mehr Kontakt bekommen.

Dorothea Weiss ist 61 Jahre alt und ist inzwischen auch dreifache Großmutter. Mit ihren Kindern hat sie immer Musik gemacht – und auch mit den Enkeln würde sie es gerne tun, „wenn die nicht so weit weg wohnen würden.“ Aber sie kann es verschmerzen, denn jeden Tag erfüllt sie ihre Arbeit mit großer Sinnhaftigkeit. Wenn sie für die Kinder Klangschalen anschlägt oder mit ihnen singt, dann kann sie den Erfolg der Therapie sogar an den Geräten am Bett ablesen. Die Sauerstoffsättigung im Blut steigt, die Herzfrequenz geht runter – die Kinder entspannen sich. Einige schlafen auch ein – verlieren dann ihre Anspannung, die sie den ganzen langen Tag über spüren. „Ich sorge dafür, dass sie im grauen Klinikalltag mal abschalten können und sich für einige Zeit ein wenig wohler fühlen“, sagte Dorothea Weiss. Und das sei das größte Glück, das sie mit ihrer Arbeit erreichen könne.

8.2.2021

Spiel und Freude für kranke Kinder

Dorothea Weiss arbeitet als Musik-Therapeutin in der Kinderherzklinik in der Medizinischen Hochschule Hannover

Wenn Dorothea Weiss über ihren Beruf spricht, dann sprudelt es nur so aus ihr heraus – die Begeisterung, die Leidenschaft für ihr Tun – und die Empathie, die damit einhergeht. Dabei hat sie jeden Tag mit schwer kranken Kindern zu tun – und auch der Tod spielt oft eine Rolle. Dorothea Weiss ist Musik-Therapeutin an der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ihr größtes Anliegen ist es, den Kindern etwas zu geben, was im Klinikalltag oft zu kurz kommt: Ruhe, Entspannung, Ablenkung – einmal auf andere Gedanken kommen. „Ich möchte ihnen etwas geben, was ihnen gut tut – was für Wohlbefinden sorgt“, sagt die 61jährige Musiktherapeutin. Seit Sommer letzten Jahres arbeitet sie nun auch für den Verein „Kleine Herzen Hannover“ – einem gemeinnützigen Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover anbietet.

Vereinsvorsitzende Ira Thorsting wurde in der Kinderklinik auf die Musiktherapeutin aufmerksam und sprach sie an, ob sie nicht auch für die herzkranken Kinder und für die Geschwister Musik machen könne. Sie konnte! Schon seit 14 Jahren ist Dorothea Weiss an der MHH beschäftigt – als freiberufliche Mitarbeiterin – finanziert ausschließlich von verschiedenen Elternvereinen. Das Krankenhaus selbst ist an der Finanzierung nicht beteiligt. „Als ich hier anfing war ich eine Pionierin“, sagt Dorothea Weiss. Sie lebt seit 30 Jahren in Hannover und hat an der Musikhochschule in Detmold studiert. Zunächst war sie dann viele Jahre als Musiklehrerin in verschiedenen Musikschulen tätig und brachte den Kindern das Querflöten- und Klavierspielen bei. „Als dann meine Kinder aus dem Haus waren, habe ich mich gefragt, was ich verändern könnte“, erzählt die vierfache Mutter und besann sich auf einen ganz frühen Wunsch, als Musiktherapeutin zu arbeiten. Berufsbegleitend machte sie eine entsprechende Ausbildung und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. „Ich habe das nie bereut. Ich gehe jeden Tag mit großer Freude zur Arbeit, weil ich immer neue Menschen treffe, neue Situationen erlebe und Kindern und deren Eltern helfen kann. Es ist eine wunderbare Arbeit.“

Die Kinder nennen sie „Doro“ und freuen sich, wenn sie mit ihren Klangschalen oder Instrumenten an ihr Bett kommt. „Die meisten Kinder sind so schwer krank, dass sie nicht aufstehen können“, erklärt sie. Manche seien mit der Zeit sprachlos geworden, hätten den Kontakt zu ihrer Umwelt abgebrochen. „Einmal hatte ich ein Kind, das schon lange nicht mehr richtig gesprochen hatte. Die Eltern waren verzweifelt und wussten sich keinen Rat mehr“, erzählt die Therapeutin. An einem Tag aber sagte das Kind plötzlich: „Doro, wir können uns ja über Töne unterhalten.“ Der Mutter seien die Tränen gekommen – und auch für sie sei das ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. „Es ist ja so, dass die Kinder über lange Zeiten den belastenden Geräuschen von Überwachungsgeräten und Infusionspumpen ausgeliefert sind“, sagt Dorothea Weiss. Darum sei es für viele eine Wohltat, sich einmal mit schönen Klängen berauschen zu lassen. Sie würden dann auf andere Gedanken kommen und sich entspannen. „Viele Kinder lieben es, sich auf von Musik begleitete Fantasiereisen zu begeben“, sagt Weiss.

Die möchte den Kindern in der Arbeit mit Musik Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Gefühle, inneren Bilder oder Ahnungen geben: „Einmal sagte ein Junge zu mir, dass er gar nicht mehr daran gedacht hat, dass ihm ja ständig übel ist.“ Ihre Erfahrung zeige, dass Musik gerade schwerkranken Kindern gut tun würde, insbesondere auch dann, wenn sie selber nicht so aktiv sein könnten.

Mehr als 200 Kinder liegen in der Kinderklinik der MHH – Dorothea Weiss betreut etwa acht bis zehn Kinder pro Tag. „Mit denen bin ich dann aber auch fast eine Stunde beschäftigt“, sagt sie. Der Tag würde für die Kinder dadurch auch eine Struktur bekommen, welche für die Zeit im Krankenhaus sehr wichtig sei. „Die wissen, am Dienstag kommt Doro und freuen sich darauf.“ Auch für Geschwisterkinder will sie da sein. Darauf legt besonders der Verein „Kleine Herzen Hannover“ viel Wert. Doch seit Sommer letzten Jahres war das bisher wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Aber geplant ist es für die Zukunft. Auch mit ihren Geschwistern könnten die kranken Kinder über die Musik wieder mehr Kontakt bekommen.

Dorothea Weiss ist 61 Jahre alt und ist inzwischen auch dreifache Großmutter. Mit ihren Kindern hat sie immer Musik gemacht – und auch mit den Enkeln würde sie es gerne tun, „wenn die nicht so weit weg wohnen würden.“ Aber sie kann es verschmerzen, denn jeden Tag erfüllt sie ihre Arbeit mit großer Sinnhaftigkeit. Wenn sie für die Kinder Klangschalen anschlägt oder mit ihnen singt, dann kann sie den Erfolg der Therapie sogar an den Geräten am Bett ablesen. Die Sauerstoffsättigung im Blut steigt, die Herzfrequenz geht runter – die Kinder entspannen sich. Einige schlafen auch ein – verlieren dann ihre Anspannung, die sie den ganzen langen Tag über spüren. „Ich sorge dafür, dass sie im grauen Klinikalltag mal abschalten können und sich für einige Zeit ein wenig wohler fühlen“, sagte Dorothea Weiss. Und das sei das größte Glück, das sie mit ihrer Arbeit erreichen könne.

Fotos: Anne Nissen, www.annenissen.de
25.1.2021

20 Musiker aus aller Welt zeigen ganz großes Herz

Charity-Projekt zugunsten „Kleine Herzen Hannover“ durch neuen „Herz Riddim Sampler“

„Vielleicht sollte man in diesen Zeiten einfach zusammenhalten und etwas Gutes tun“, so die Musiker Marco Friedrich und Dennis Krugmann. „Genau das war der Grund ‚Kleine Herzen Hannover e.V.‘ zu unterstützen und ein Charity-Projekt ins Leben zu rufen. Dieser Verein ist eine große Hilfe für kranke Kinderherzen und ihre Familien. Sie stehen für ein bisschen mehr Menschlichkeit und Verständnis und machen sich für betroffene Familien stark“, betont Marco Friedrich. „Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) anbietet.

Dieses Spendenprojekt ist für die beiden Musiker Marco Friedrich und Dennis Krugmann eine Herzensangelegenheit. Beide sind in der deutschen Reggae Szene besser bekannt als Jahco Dread und Mr. Deekay. Sie haben ein Instrumentalstück aufgenommen und Künstler aus der ganzen Welt haben dazu gesungen. Dabei herausgekommen ist der „Herz Riddim“. Musikalisch traditionell, fast nur mit akustischer Gitarre und rhythmischer Untermalung aufgebaut. „Einfach, aber wirkungsvoll wird auf verschiedenen Sprachen dazu gesungen. Manche Stücke klingen fröhlich, andere eher nachdenklich. Genauso wie es das Leben so manche Geschichte schreibt“, erklärt Marco Friedrich.

Für die Gestaltung des Covers konnte das Team Zoë MacTaggart gewinnen, eine Künstlerin aus dem Raum Hannover, die neben ihren kreativen Fähigkeiten auch einen Bekanntheitsgrad in der deutschen Reggae Szene hat.

„Für einen guten Zweck soll nun dieser Sampler auf allen bekannten Plattformen zur Verfügung stehen. Wer eine „echte CD“ in der Hand halten möchte, kann limitierte Exemplare über herzriddim@gmx.de bestellen“, freut sich Ira Thorsting, Vorsitzende von Kleine Herzen Hannover e.V..

„Alle Einnahmen und Spenden kommen dem Verein ‚Kleine Herzen Hannover‘ zugute und das Projekt steht für mehr Liebe und Zuversicht im Leben“, erklären die beiden engagierten Musiker. “Schon jetzt können die Musiker 750 Euro an Kleine Herzen Hannover überweisen“, bedankt sich Ira Thorsting bei allen Musikern und der Künstlerin von „Herz Riddim“.

Weitere Informationen zu diesem Charity-Projekt u.a. auch unter:

Pressespiegel, Download unter:

Niedersachsen aktiv 2/2021, Seite 10: https://niedersachsenaktiv.com/pdf/NDSAktiv_022021.pdf

25.1.2021

20 Musiker aus aller Welt zeigen ganz großes Herz

Charity-Projekt zugunsten „Kleine Herzen Hannover“ durch neuen „Herz Riddim Sampler“

„Vielleicht sollte man in diesen Zeiten einfach zusammenhalten und etwas Gutes tun“, so die Musiker Marco Friedrich und Dennis Krugmann. „Genau das war der Grund ‚Kleine Herzen Hannover e.V.‘ zu unterstützen und ein Charity-Projekt ins Leben zu rufen. Dieser Verein ist eine große Hilfe für kranke Kinderherzen und ihre Familien. Sie stehen für ein bisschen mehr Menschlichkeit und Verständnis und machen sich für betroffene Familien stark“, betont Marco Friedrich. „Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) anbietet.

Dieses Spendenprojekt ist für die beiden Musiker Marco Friedrich und Dennis Krugmann eine Herzensangelegenheit. Beide sind in der deutschen Reggae Szene besser bekannt als Jahco Dread und Mr. Deekay. Sie haben ein Instrumentalstück aufgenommen und Künstler aus der ganzen Welt haben dazu gesungen. Dabei herausgekommen ist der „Herz Riddim“. Musikalisch traditionell, fast nur mit akustischer Gitarre und rhythmischer Untermalung aufgebaut. „Einfach, aber wirkungsvoll wird auf verschiedenen Sprachen dazu gesungen. Manche Stücke klingen fröhlich, andere eher nachdenklich. Genauso wie es das Leben so manche Geschichte schreibt“, erklärt Marco Friedrich.

Für die Gestaltung des Covers konnte das Team Zoë MacTaggart gewinnen, eine Künstlerin aus dem Raum Hannover, die neben ihren kreativen Fähigkeiten auch einen Bekanntheitsgrad in der deutschen Reggae Szene hat.

„Für einen guten Zweck soll nun dieser Sampler auf allen bekannten Plattformen zur Verfügung stehen. Wer eine „echte CD“ in der Hand halten möchte, kann limitierte Exemplare über herzriddim@gmx.de bestellen“, freut sich Ira Thorsting, Vorsitzende von Kleine Herzen Hannover e.V..

„Alle Einnahmen und Spenden kommen dem Verein ‚Kleine Herzen Hannover‘ zugute und das Projekt steht für mehr Liebe und Zuversicht im Leben“, erklären die beiden engagierten Musiker. “Schon jetzt können die Musiker 750 Euro an Kleine Herzen Hannover überweisen“, bedankt sich Ira Thorsting bei allen Musikern und der Künstlerin von „Herz Riddim“.

Weitere Informationen zu diesem Charity-Projekt u.a. auch unter:

Pressespiegel, Download unter:

Niedersachsen aktiv 2/2021, Seite 10: https://niedersachsenaktiv.com/pdf/NDSAktiv_022021.pdf

4.1.2021

Klinik-Mitarbeiter bauen Stress ab

Achtsamkeit und Kommunikation sollen für Entspannung sorgen

„Wir können anderen nur helfen, wenn wir uns selbst helfen und achtsam mit uns umgehen.“ Davon ist Dr. Michael Sasse überzeugt. Er ist der leitende Oberarzt der Päd. Intensivstation an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sasse hatte im letzten Jahr dafür gesorgt, dass seine Ärzte und Pflegekräfte an einem Achtsamkeitskurs teilnehmen und sich damit stärken konnten für den derzeit überaus stressigen Alltag im Krankenhaus. Etwa 100 Mitarbeiter sind auf der Kinderintensivstation der MHH beschäftigt. Finanziert wurden die Kurse vom Verein „Kleine Herzen Hannover“. „Dieses Angebot ergänzt hervorragend unser Programm für Krisenbegleiter“, sagte Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. „Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) umsetzt.

Zusammen mit der Trainerin Tina Boll aus Hannover haben die medizinischen Mitarbeiter daran gearbeitet, für einen persönlichen mentalen Ausgleich zum aufreibenden Dienst mit den schwer erkrankten Kindern zu sorgen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. „Tina hatte tolle, schnell umsetzbare und praktische Tipps für unseren Alltag auf Station aber auch für unseren Alltag zu Hause," sagte Teilnehmerin Hannah nach dem Kursus. Einmal pro Woche konnten sich die Mitarbeiter einfach mal für 60 Minuten fallen lassen. Hannah: „Auch wenn ich einen stressigen Frühdienst hatte, konnte ich beim Achtsamkeitstraining innerhalb von Sekunden die Arbeit einfach Arbeit sein lassen und mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren."

Acht Wochen lang dauerte das Achtsamkeitstraining. Jeden Mittwoch - immer für jeweils eine Stunde. Und die Ärzte und Pflegekräfte hatten es auch nötig – gerade jetzt während der großen zusätzlichen Belastung durch die Corona-Pandemie. Sie alle haben auf der Kinderintensivstation eine große persönliche Verantwortung, eine hohe Identifikation mit den kleinen Patienten. Die Kommunikation zwischen Eltern, Ärzten und Pflegepersonal ist für sie immer wieder eine große Herausforderung. Trainerin Tina Boll schulte die Teilnehmer ganz gezielt – mit Achtsamkeit könne eine erhöhte Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick trainiert werden. Tina Boll: „So kann der Ausstieg aus dem alltäglichen Hamsterrad gelingen und gleichzeitig mehr Selbstfürsorge entwickelt werden.“

Das Training unterstützte die Teilnehmer dabei, beispielsweise mit Meditationen aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Außerdem wurde das Klinikpersonal darauf vorbereitet, in Stresssituationen bewusst zu agieren, statt automatisch zu reagieren. In Kurzvorträgen und Gesprächen ging es auch allgemein um die Bedeutung von Stress und den Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen sowie körperlichen Schmerzen. Es gab Übungen zur achtsamen Körperwahrnehmung (Body Scan) und eine Anleitung für sanftes Achtsamkeits-Yoga. Zum Schluss wurden die Teilnehmer darin geschult, die neu erlernte Achtsamkeitspraxis in ihren Klinikalltag zu integrieren. Dr. Michael Sasse betonte noch mal die dringende Notwendigkeit dieses Angebots: „Ohne Selbstfürsorge und Achtsamkeit in Bezug auf sich selbst ist dieser so stark fordernde Beruf nicht durchzuhalten. Durch das Training gehe ich jetzt viel aufmerksamer und ruhiger durchs Leben, es verändert die Sicht auf die Dinge und vermindert meinen Stress.“

Ein großes Lob gab es zum Schluss auf von den Teilnehmern. „Die Dozentin hat es geschafft, eine offene, lösungsorientierte Atmosphäre zu schaffen und versucht, sich in die unterschiedlichen Positionen und Meinungen einzufühlen“, sagte Heike. Und Kollegin Laura meinte: „Dank des Kurses erlebe ich meinen Alltag noch bewusster und die erlernten Übungen entschleunigen den oft stressigen Stationsalltag.“

Aber es gab im letzten Jahr noch ein zweites Angebot für die Ärzte und Pflegekräfte der Kinderintensivstation. In diesem Seminar ging es um die Kommunikation. Auch dieses Angebot wurde vom Verein „Kleine Herzen“ finanziert. Das Konzept für diese Schulung entwickelte „DIE Akademie im Gesundheitswesen“ aus Bad Honnef. Ihr Auftrag: Dafür sorgen, die mangelhafte Kommunikation sowohl innerhalb des Teams als auch zu anderen Bereichen zu reflektieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Dazu hospitierte die Kommunikationstrainerin Jana Höhn einen Tag lang vor Ort auf der Station, um die Abläufe und die betreffenden Personen kennen zu lernen. Dr. Sasse machte auch hier die Notwendigkeit des Angebots deutlich: „Die Kommunikation ist für die weitaus meisten Probleme im Team verantwortlich. Wollen wir besser werden, ist das der zentrale Angriffspunkt.“

Im Kurs ging es dann vor allem darum, die Erwartungen der Patienten, die besondere Situation der Kinder und deren Eltern zu reflektieren und sich darauf einzustellen. Dazu sei die interne Kommunikation von Ärzten und Pflegekräften enorm wichtig, sagte die Dozentin. „Es kommt darauf an, im richtigen Moment das Richtige zu sagen“, meinte Jana Höhn. Auch das Verhalten in besonders schwierigen und eskalierenden Situationen wurde beleuchtet und anhand von konkreten Beispielen besprochen. „Besonders die Perspektivwechsel im Team haben viel Verständnis für das gegenseitige Handeln geschaffen“, sagte Dr. Sasse nach dem Kurs. Das Training sei sehr praktisch auf die eigene Situation ausgelegt. „Das hat uns ganz effektiv vorangebracht.“ Es sei klar geworden, dass die Kommunikation einem beständigen Verbesserungsprozess unterliege. Dr. Sasse: „Wir können nie nachlassen, uns in diesem Bereich zu verbessern.“

Auch die Teilnehmer des Seminares fanden die Herangehensweise vorteilhaft für ihre tägliche Arbeit. „Im konkreten Seminar hat mir die Mischung aus Pflege und ärztlichem Personal gefallen, wahrscheinlich wäre es schön gewesen, wenn noch ein bis zwei Ärzte mehr teilgenommen hätten, weil es sich in den Diskussionen häufig um Kommunikationsprobleme mit „den Ärzten“ gedreht hat“, meinte Heike. Und Julia fand es besonders gut, dass die Kommunikationstrainerin am Vortag selbst Gelegenheit hatte, einen kurzen Einblick in den Stationstag mit Situationen zu bekommen - wie beispielsweise bei der morgendlichen Übergabe. „Dadurch konnte sie sich meines Erachtens besser hineindenken und das Seminar entsprechend individuell und praxisnah gestalten.“ Alle Teilnehmer fänden es sehr sinnvoll, wenn dieses Training auch in diesem Jahr fortgesetzt werden könne.

Der Verein „Kleine Herzen Hannover“ hat bereits zugesagt, dass es auch in 2021 ähnliche Angebote für das klinische Fachpersonal der Kinderintensivstation geben wird. Vorsitzende Ira Thorsting bekräftigte noch mal die Notwendigkeit dieser Angebote – gerade jetzt in der überaus schwierigen Corona-Krise.

Pressespiegel, Download unter:

Niedersachsen aktiv 1/2021, Seite 51: https://niedersachsenaktiv.com/pdf/NDSAktiv_012021.pdf?fbclid=IwAR3NZc4Gu42E_4Ku03r8SDuSOGa617iFIELFGFmxJi-ZrJZn5SlSAxoj25c

4.1.2021

Klinik-Mitarbeiter bauen Stress ab

Achtsamkeit und Kommunikation sollen für Entspannung sorgen

„Wir können anderen nur helfen, wenn wir uns selbst helfen und achtsam mit uns umgehen.“ Davon ist Dr. Michael Sasse überzeugt. Er ist der leitende Oberarzt der Päd. Intensivstation an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sasse hatte im letzten Jahr dafür gesorgt, dass seine Ärzte und Pflegekräfte an einem Achtsamkeitskurs teilnehmen und sich damit stärken konnten für den derzeit überaus stressigen Alltag im Krankenhaus. Etwa 100 Mitarbeiter sind auf der Kinderintensivstation der MHH beschäftigt. Finanziert wurden die Kurse vom Verein „Kleine Herzen Hannover“. „Dieses Angebot ergänzt hervorragend unser Programm für Krisenbegleiter“, sagte Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. „Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) umsetzt.

Zusammen mit der Trainerin Tina Boll aus Hannover haben die medizinischen Mitarbeiter daran gearbeitet, für einen persönlichen mentalen Ausgleich zum aufreibenden Dienst mit den schwer erkrankten Kindern zu sorgen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. „Tina hatte tolle, schnell umsetzbare und praktische Tipps für unseren Alltag auf Station aber auch für unseren Alltag zu Hause," sagte Teilnehmerin Hannah nach dem Kursus. Einmal pro Woche konnten sich die Mitarbeiter einfach mal für 60 Minuten fallen lassen. Hannah: „Auch wenn ich einen stressigen Frühdienst hatte, konnte ich beim Achtsamkeitstraining innerhalb von Sekunden die Arbeit einfach Arbeit sein lassen und mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren."

Acht Wochen lang dauerte das Achtsamkeitstraining. Jeden Mittwoch - immer für jeweils eine Stunde. Und die Ärzte und Pflegekräfte hatten es auch nötig – gerade jetzt während der großen zusätzlichen Belastung durch die Corona-Pandemie. Sie alle haben auf der Kinderintensivstation eine große persönliche Verantwortung, eine hohe Identifikation mit den kleinen Patienten. Die Kommunikation zwischen Eltern, Ärzten und Pflegepersonal ist für sie immer wieder eine große Herausforderung. Trainerin Tina Boll schulte die Teilnehmer ganz gezielt – mit Achtsamkeit könne eine erhöhte Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick trainiert werden. Tina Boll: „So kann der Ausstieg aus dem alltäglichen Hamsterrad gelingen und gleichzeitig mehr Selbstfürsorge entwickelt werden.“

Das Training unterstützte die Teilnehmer dabei, beispielsweise mit Meditationen aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Außerdem wurde das Klinikpersonal darauf vorbereitet, in Stresssituationen bewusst zu agieren, statt automatisch zu reagieren. In Kurzvorträgen und Gesprächen ging es auch allgemein um die Bedeutung von Stress und den Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen sowie körperlichen Schmerzen. Es gab Übungen zur achtsamen Körperwahrnehmung (Body Scan) und eine Anleitung für sanftes Achtsamkeits-Yoga. Zum Schluss wurden die Teilnehmer darin geschult, die neu erlernte Achtsamkeitspraxis in ihren Klinikalltag zu integrieren. Dr. Michael Sasse betonte noch mal die dringende Notwendigkeit dieses Angebots: „Ohne Selbstfürsorge und Achtsamkeit in Bezug auf sich selbst ist dieser so stark fordernde Beruf nicht durchzuhalten. Durch das Training gehe ich jetzt viel aufmerksamer und ruhiger durchs Leben, es verändert die Sicht auf die Dinge und vermindert meinen Stress.“

Ein großes Lob gab es zum Schluss auf von den Teilnehmern. „Die Dozentin hat es geschafft, eine offene, lösungsorientierte Atmosphäre zu schaffen und versucht, sich in die unterschiedlichen Positionen und Meinungen einzufühlen“, sagte Heike. Und Kollegin Laura meinte: „Dank des Kurses erlebe ich meinen Alltag noch bewusster und die erlernten Übungen entschleunigen den oft stressigen Stationsalltag.“

Aber es gab im letzten Jahr noch ein zweites Angebot für die Ärzte und Pflegekräfte der Kinderintensivstation. In diesem Seminar ging es um die Kommunikation. Auch dieses Angebot wurde vom Verein „Kleine Herzen“ finanziert. Das Konzept für diese Schulung entwickelte „DIE Akademie im Gesundheitswesen“ aus Bad Honnef. Ihr Auftrag: Dafür sorgen, die mangelhafte Kommunikation sowohl innerhalb des Teams als auch zu anderen Bereichen zu reflektieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Dazu hospitierte die Kommunikationstrainerin Jana Höhn einen Tag lang vor Ort auf der Station, um die Abläufe und die betreffenden Personen kennen zu lernen. Dr. Sasse machte auch hier die Notwendigkeit des Angebots deutlich: „Die Kommunikation ist für die weitaus meisten Probleme im Team verantwortlich. Wollen wir besser werden, ist das der zentrale Angriffspunkt.“

Im Kurs ging es dann vor allem darum, die Erwartungen der Patienten, die besondere Situation der Kinder und deren Eltern zu reflektieren und sich darauf einzustellen. Dazu sei die interne Kommunikation von Ärzten und Pflegekräften enorm wichtig, sagte die Dozentin. „Es kommt darauf an, im richtigen Moment das Richtige zu sagen“, meinte Jana Höhn. Auch das Verhalten in besonders schwierigen und eskalierenden Situationen wurde beleuchtet und anhand von konkreten Beispielen besprochen. „Besonders die Perspektivwechsel im Team haben viel Verständnis für das gegenseitige Handeln geschaffen“, sagte Dr. Sasse nach dem Kurs. Das Training sei sehr praktisch auf die eigene Situation ausgelegt. „Das hat uns ganz effektiv vorangebracht.“ Es sei klar geworden, dass die Kommunikation einem beständigen Verbesserungsprozess unterliege. Dr. Sasse: „Wir können nie nachlassen, uns in diesem Bereich zu verbessern.“

Auch die Teilnehmer des Seminares fanden die Herangehensweise vorteilhaft für ihre tägliche Arbeit. „Im konkreten Seminar hat mir die Mischung aus Pflege und ärztlichem Personal gefallen, wahrscheinlich wäre es schön gewesen, wenn noch ein bis zwei Ärzte mehr teilgenommen hätten, weil es sich in den Diskussionen häufig um Kommunikationsprobleme mit „den Ärzten“ gedreht hat“, meinte Heike. Und Julia fand es besonders gut, dass die Kommunikationstrainerin am Vortag selbst Gelegenheit hatte, einen kurzen Einblick in den Stationstag mit Situationen zu bekommen - wie beispielsweise bei der morgendlichen Übergabe. „Dadurch konnte sie sich meines Erachtens besser hineindenken und das Seminar entsprechend individuell und praxisnah gestalten.“ Alle Teilnehmer fänden es sehr sinnvoll, wenn dieses Training auch in diesem Jahr fortgesetzt werden könne.

Der Verein „Kleine Herzen Hannover“ hat bereits zugesagt, dass es auch in 2021 ähnliche Angebote für das klinische Fachpersonal der Kinderintensivstation geben wird. Vorsitzende Ira Thorsting bekräftigte noch mal die Notwendigkeit dieser Angebote – gerade jetzt in der überaus schwierigen Corona-Krise.

Pressespiegel, Download unter:

Niedersachsen aktiv 1/2021, Seite 51: https://niedersachsenaktiv.com/pdf/NDSAktiv_012021.pdf?fbclid=IwAR3NZc4Gu42E_4Ku03r8SDuSOGa617iFIELFGFmxJi-ZrJZn5SlSAxoj25c

Fotos: Kleine Herzen