Unser Tagebuch

Die Aktionen des Kleine Herzen Hannover e.V.
2007
11.7.2007

Spatenstich für Eltern-Kind-Zimmer

Umbau auf der Kinder-Herz-Station der MHH-Kinderklinik

Halb neugierig, halb ängstlich blickt der dreijährige Steven den vielen Menschen entgegen, die in die Kinder-Herz-Station 68b der Medizinischen Hochschule Hannover drängen. Besichtigung eines Missstandes: Vier schwerstkranke Kinder sind in diesem Patientenzimmer untergebracht, an jedem Bettchen sitzt eine Mutter. Es ist eng und laut.

In den beiden Nachbarräumen wird gebaut. Das ist der eigentliche Anlass für diesen Rundgang: Hier entstehen die ersten von sechs geplanten Eltern-Kind-Zimmern. Sie sollen schon nach den Sommerferien bezugsfertig sein. Dann wird dort jeweils nur noch ein einziger kleiner Patient mit seinen Bezugspersonen in einer familiären Atmosphäre untergebracht. Gesamtkosten: 200 000 Euro, von denen die MHH aber nur etwa die Hälfte aufbringen muss. Der Rest kommt - je zur Hälfte - vom Verein "Kinderherz Hannover e.V." um den Kaufmann Hanns Werner Staude, den Gastronomen Sascha Casado und 96-Fußballer Steven Cherundolo und von der privaten Initiative "Kleine Herzen". Sie wurde von der Journalistin Ira Thorsting spontan gegründet, nachdem sie auf dem Landespresseball 2006 zwei VIP-Karten für das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Diese Karten ließ sie noch auf dem Ball versteigern und löste dadurch eine Spendenaktion sondergleichen aus. Dass der Erlös der Kinder-Herz-Klinik der MHH zugute kommen sollte, war für Ira Thorsting selbstverständlich: Ihr heute 21-jähriger Sohn wurde ebenfalls mit einem schweren Herzfehler geboren und verdankt den Ärzten und Krankenschwestern der MHH sein Leben. Seine Mutter: "Wochenlang haben mein Mann und ich uns am Krankenbett abgelöst. Auch nachts war meistens einer von uns da, aber es gab noch nicht einmal eine Liege. Meistens saßen wir direkt am Bett und stützten den Kopf mit den Armen ab."

Das soll jetzt anders werden. Dr. Thomas Breymann, Kinderherzchirurg: "Wir sind froh, dass wir neben der medizinischen Versorgung demnächst familienfreundliche Zimmer anbieten können. Die Räume sind so groß, dass die Eltern auch eine Rückzugsmöglichkeit haben, wenn ihr Kind schläft." Es gibt ein Elternbett, eine Sitzecke, Fernseher und Internetanschluss.

Von solchem Komfort kann Marion Hille, die Mutter des kleinen Steven (3 Jahre), bisher nur träumen. Ihr Junge wurde bisher dreimal in Hannover operiert, siebenmal mit dem Herzkatheder untersucht. Gerade hat sie wieder ein paar unbequeme Nächte im Spielzimmer der Station verbracht, um dem Kind nahe zu sein: "Er ist bedeutend ruhiger, wenn Mama da ist. Und ich habe weniger Angst." (th)

[idw] Informationsdienst Wissenschaft v. 7.11.2007 "MHH erhält Familienzimmer für die Kinder-Herz-Station" https://idw-online.de/en/news218399

11.7.2007

Spatenstich für Eltern-Kind-Zimmer

Umbau auf der Kinder-Herz-Station der MHH-Kinderklinik

Halb neugierig, halb ängstlich blickt der dreijährige Steven den vielen Menschen entgegen, die in die Kinder-Herz-Station 68b der Medizinischen Hochschule Hannover drängen. Besichtigung eines Missstandes: Vier schwerstkranke Kinder sind in diesem Patientenzimmer untergebracht, an jedem Bettchen sitzt eine Mutter. Es ist eng und laut.

In den beiden Nachbarräumen wird gebaut. Das ist der eigentliche Anlass für diesen Rundgang: Hier entstehen die ersten von sechs geplanten Eltern-Kind-Zimmern. Sie sollen schon nach den Sommerferien bezugsfertig sein. Dann wird dort jeweils nur noch ein einziger kleiner Patient mit seinen Bezugspersonen in einer familiären Atmosphäre untergebracht. Gesamtkosten: 200 000 Euro, von denen die MHH aber nur etwa die Hälfte aufbringen muss. Der Rest kommt - je zur Hälfte - vom Verein "Kinderherz Hannover e.V." um den Kaufmann Hanns Werner Staude, den Gastronomen Sascha Casado und 96-Fußballer Steven Cherundolo und von der privaten Initiative "Kleine Herzen". Sie wurde von der Journalistin Ira Thorsting spontan gegründet, nachdem sie auf dem Landespresseball 2006 zwei VIP-Karten für das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Diese Karten ließ sie noch auf dem Ball versteigern und löste dadurch eine Spendenaktion sondergleichen aus. Dass der Erlös der Kinder-Herz-Klinik der MHH zugute kommen sollte, war für Ira Thorsting selbstverständlich: Ihr heute 21-jähriger Sohn wurde ebenfalls mit einem schweren Herzfehler geboren und verdankt den Ärzten und Krankenschwestern der MHH sein Leben. Seine Mutter: "Wochenlang haben mein Mann und ich uns am Krankenbett abgelöst. Auch nachts war meistens einer von uns da, aber es gab noch nicht einmal eine Liege. Meistens saßen wir direkt am Bett und stützten den Kopf mit den Armen ab."

Das soll jetzt anders werden. Dr. Thomas Breymann, Kinderherzchirurg: "Wir sind froh, dass wir neben der medizinischen Versorgung demnächst familienfreundliche Zimmer anbieten können. Die Räume sind so groß, dass die Eltern auch eine Rückzugsmöglichkeit haben, wenn ihr Kind schläft." Es gibt ein Elternbett, eine Sitzecke, Fernseher und Internetanschluss.

Von solchem Komfort kann Marion Hille, die Mutter des kleinen Steven (3 Jahre), bisher nur träumen. Ihr Junge wurde bisher dreimal in Hannover operiert, siebenmal mit dem Herzkatheder untersucht. Gerade hat sie wieder ein paar unbequeme Nächte im Spielzimmer der Station verbracht, um dem Kind nahe zu sein: "Er ist bedeutend ruhiger, wenn Mama da ist. Und ich habe weniger Angst." (th)

[idw] Informationsdienst Wissenschaft v. 7.11.2007 "MHH erhält Familienzimmer für die Kinder-Herz-Station" https://idw-online.de/en/news218399

Menschen mit Herz. Von links: MHH Kinderherzchirurg Dr. Thomas Breymann, MHH Kinderkardiologe Prof. Armin Wessel, Hanns Werner Staude vom Verein KINDERHERZ Hannover, Ira Thorsting von der Initiative "Kleine Herzen" und Bäcker- und Konditormeister Hartmut Lutter von der Landbäckerei Bosselmann.
Bauauftakt: Hanns Werner Staude vom Verein KINDERHERZ Hannover, Ira Thorsting von der Initiative "Kleine Herzen", Kinderkardiologie Prof. Armin Wessel und sein Kollege von der MHH, der Kinderherzchirurg Dr. Thomas Breymann.